Antagonistisches Umfeld & Optimismus
Ob Unternehmensgründer, Sportler oder Wissenschaftler – wer nach herausragenden Ergebnissen strebt, wird ein gewisses Maß an Selbstüberschätzung an den Tag legen müssen. Denn realistisch gesehen werden die wenigsten Startups zu Unicorns, die wenigsten Sportler Olympiasieger und die wenigsten Wissenschaftler Nobelpreisträger.
Die Krux am Thema der Selbstüberschätzung ist das eigene Umfeld. Ein optimistisches Umfeld treibt optimistische Personen zu weit in die Selbstüberschätzung. Ein pessimistisches Umfeld hält eine pessimistische Person zu stark von Selbstüberschätzung ab.
Ein starker Optimist, der nur von Optimisten umgeben ist, läuft Gefahr, in einem kurzfristigen Hype oder einer platzenden Blase zu landen.
Ein Pessimist, der nur von Pessimisten umgeben ist, läuft Gefahr, nirgends zu landen.
„If you`re a mildly pessimistic person you might do well in a place where people are insanely optimistic. And if you`re a mildly optimistic person you would do well in a place where people are insanely pessimistic.” – Peter Thiel im Gespräch mit Tyler Cowen.
Der konträre Denker und Milliardenunternehmer Peter Thiel, sieht die Lösung des Optimismus-Pessimismus-Problems in einem antagonistischen Umfeld.
Wer sich als Pessimist im Land der Optimisten bewegt, wird von anderen zu höheren Leistungen angetrieben, erkennt gleichzeitig aber auch mögliche Gefahren und Risiken akkurater als sein Umfeld.
Wer sich als Optimist im Land der Pessimisten bewegt, wird sich zwar nicht immer wohl fühlen, dafür aber umso mehr von den Perspektiven seines Umfeldes profitieren.
In der Praxis heißt das: Viele Deutsche hätten im Silicon-Valley das optimale Umfeld, während viele Amerikaner aus dem Silicon Valley in Deutschland gut aufgehoben wären.
Zum Weiterhören:
https://conversationswithtyler.com/episodes/peter-thiel/