„There was no other way out. No window, no hole, no escape hatch, no backdoor. We had to go through the front door and deal with the big, ugly guy blocking it. Lead bullets.” – der erfolgreiche Unternehmer und Venture Capitalist Ben Horowitz in seinem Artikel „Lead Bullets“.

Gerade in turbulenten Zeiten, in Krisen und problematischen Phasen stehen Entscheider vor schweren, unangenehmen Entscheidungen.

Besonders unangenehm sind diese Entscheidungen, wenn der richtige Weg auf der einen Seite offensichtlich, aber auf der anderen Seite nur mit Verlusten oder gewaltigen Anstrengungen zu bewältigen ist. In diesen Fällen ist ein entscheidender Faktor, der eigenen Kreativität nicht zu viel Raum zu geben.

Kreativität in Form von Begründungen, wieso der anstrengende Entschluss doch der falsche ist. Kreativität in Form von anderen Lösungen, die um das Problem herumkreisen, es aber niemals direkt angehen.

Ben Horowitz unterscheidet in diesem Zusammenhang zwischen Silber- und Bleipatronen. Bleipatronen als Metapher für den offensichtlichen aber kräftezehrenden Weg, Silberpatronen als Metapher für das kreative Allheilmittel, welches nicht existiert.

Im Englischen gibt es in diesem Zusammenhang eine sehr passende Unterscheidung zwischen den Begriffen simple und easy. Simple bedeutet, dass etwas nicht sonderlich komplex und leicht zu begreifen ist. Wenn der Weg also offensichtlich ist, kann man von simple sprechen. Doch nur, weil der Weg offensichtlich ist, ist er noch lange kein leicht zu beschreitender. Nur weil etwas simple ist, ist es also nicht easy.

Tatsächlich zeigt sich oft ein genau inverses Bild. Die Entscheidungen und Weisheiten, die am einfachsten zu verstehen sind, sind am schwersten zu implementieren. Dass man in Krisenzeiten keine Aktien verkaufen soll ist eine theoretisch sehr simple Weisheit, in der Praxis ist die Implementierung dieser Weisheit aber alles andere als einfach.

Zum Weiterlesen:

https://medium.com/personal-growth/simple-but-not-easy-3a80ca05dc3c

https://a16z.com/2011/11/13/lead-bullets/