Tilt
Ein blöder Kommentar, eine unangenehme Situation und man wird völlig aus der Bahn geworfen. Plötzlich ist man nicht mehr in der Lage, rationale Entscheidungen zu treffen – das emotionale Gleichgewicht ist dahin.
Poker-Spieler bezeichnen dieses Phänomen als Tilt. Man befindet sich im Tilt, wenn man von den eigenen Emotionen überrannt wird und die bewusste Kontrolle über die eigenen Handlungen verloren hat.
„You can take advantage of them in the moments where their emotional equilibrium is off when they're tilting a little bit, whether positively or negatively, where they're no longer going to be logical, but are actually going to be making decisions that are bringing some of this emotion in.” – Maria Konnikova in Episode 371 von „The Jordan Harbinger Show”.
Wie die Poker-Spielerin und Autorin Maria Konnikova betont, ist das Konzept des Tilt in zweierlei Hinsicht hoch relevant.
Zum einen ist es wichtig, eigene Tilt-Momente zu erkennen. Wenn dich ein blöder Kommentar aus der Bahn wirft, gilt es die eigene Ruhe wiederzufinden, bevor du die nächste Entscheidung triffst.
Zum anderen ist tilten eine sehr mächtige Waffe. Wer in der Lage ist, das Gegenüber zu tilten – sie also in den Tilt zu bringen - hat nicht nur im Poker sondern auch in diversen Situationen des alltäglichen Lebens einen enormen Vorteil.
In diesem Zusammenhang ist wichtig zu erwähnen, dass Tilt keinesfalls nur negative Emotionen umfasst. Man kann jemanden mit einem blöden Kommentar tilten, man kann das Gegenüber aber auch mit Komplimenten und positiven Kommentaren in den Tilt bringen.
Zum Weiterlesen und Weiterhören:
https://fs.blog/knowledge-project/maria-konnikova/
https://www.jordanharbinger.com/maria-konnikova-pulling-off-the-biggest-bluff/