resümee der woche #14
Artikel:
Der Kunstwissenschaftler und Hobby-Bodybuilder Jörg Scheller bricht gerne mit Stereotypen. In diesem Artikel über Selbstoptimierung bricht er außerdem mit dem oft gesagten aber selten hinterfragten Konsens, dass der ständige Selbstoptimierungswahn die wirklich kostbaren Dinge des Lebens zerstört. Seine Antwort: Selbstoptimierung ist gerade eine der Kostbarkeiten des Lebens.
https://www.falter.at/zeitung/20200401/schluss-mit-dem-schulterschluss/_5c48eabc8a
Ein wichtiger Artikel von Florian Klenk. Zusammenarbeit und Kollaboration sind in Krisenzeiten wichtig, doch die kritischen Elemente dürfen nicht vergessen werden. Ein erfrischender Text für all jene, die sich in Zeiten des Schulterschlusses auch unwohl fühlen. (Ähnliche Gedanken äußert er auch in Podcast-Form: https://www.falter.at/falter/radio/0cd2e112-bb75-4dd3-8f40-cf992b7d720f/florian-klenk-uber-journalismus-covid-19-303)
Podcasts:
https://guykawasaki.com/stephen-wolfram-remarkable-people/
Stephen Wolfram - Gründer und Erfinder von Mathematica, erfolgreicher Unternehmer, Physiker und Computerwissenschaftler. Ein breit gefächertes Gespräch. Unter anderem über sein Konzept des „Computational Thinking“, wie Wissenschaft sich in Zukunft ändern wird/muss und wieso man (so seine These) nur als Unternehmer oder Techniker, nie aber als Wissenschaftler wirklich einzigartige Beiträge liefern kann.
https://www.econtalk.org/azra-raza-on-the-first-cell/
Die Onkologin Azra Raza in einem pessimistischen aber eindrucksvollen Gespräch über die Art und Weise, in der wir Krebs heute und im Grunde schon seit Jahrzenten behandeln. Slash (Aufschlitzen), Poison (Vergiften), Burn (Verbrennen) sind seit Jahrzehnten die einzigen Methoden, die wir anwenden. Woran Fortschreit scheitert und was man besser machen kann und muss.
Videos:
https://www.nzz.ch/meinung/die-schweiz-im-wuergegriff-von-corona-reiner-eichenberger-ld.1549699
Reiner Eichenberger liefert eine originelle Perspektive auf Covid-19 und die adäquaten Maßnahmen. Besonders interessant auch die Konzepte zur bedarfsorientierten Rettungspolitik, die basierend auf den tatsächlichen Daten im Nachhinein geleistet wird. Für viele mit sicherlich ein etwas zu utilitaristischer Umgang mit der Krise, dennoch durchaus denkenswerte Ansätze.
Denkkonzept, das mich beschäftigt:
Kayfabe ist ein Begriff aus dem Wrestling und beschreibt das dort vorherrschende Konstrukt an Lügen und Abmachungen. Ein Konstrukt, bei dem scheinbare Feinde in Wahrheit Partner sind, um Spannung zu erhöhen und Risiken zu reduzieren.
Doch Kayfabe spielt nicht nur im Wrestling sondern eventuell in vielen Lebensbereichen von Politik bis hin zur Wirtschaft eine entscheidende Rolle.
Meine bisherigen Gedanken zu dieser anregenden Verallgemeinerungsinterpretation: https://www.noahleidinger.com/ideenraum/kayfabe-show-kampf-leben