resümee der woche #19
Artikel:
Sprache ist die intuitivste Form einer kognitiven Technologie. Sprache ist ein externes System, das verinnerlicht werden kann, um interne Denkprozesse zu verändern. Michael Nielsen beschäftigt sich in diesem geistvollen Essay mit Technologien und Denksystemen, die unsere Kognition erweitern und verbessern. Es geht um kognitive Technologien, die essentielle Prinzipien einer Thematik beinhalten, sodass ein Verständnis der Technologie mit einem Verständnis des Themas zusammenhängt. Wer Photoshop gut bedienen kann, erlernt automatisch Fähigkeiten der Bildbearbeitung. Im Gegensatz dazu besteht zwischen dem Verständnis von Word als Technologie und der Fähigkeit, gut zu schreiben, kein direkter Zusammenhang. Photoshop ist eine kognitive Technologie, Word nicht.
Paul Graham mit einem ideenreichen Essay über Essays. Wie man Dinge schreibt, die neu und nützlich sind. Ein Kernpunkt: Wahrheit ist eine Maxime aber sie kann nicht die einzige sein. Viele erreichen Wahrheit durch Vagheit und Ungenauigkeit. Doch in einer ungenauen Wahrheit liegt noch kein Wert.
Podcasts:
Eine tiefgründige und wichtige Unterhaltung von drei Wissenschaftlern. Offenheit und Transparenz in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bringen sowohl enorme Möglichkeiten mit sich, produzieren aber gleichzeitig eine Reihe an Risiken. Christoph Derndorfer, Lukas Lang und Alexander Schatten diskutieren, wo Offenheit und Transparenz sinnvoll ist und wo eher eine Scheinlösung, die von fundamentaleren Problematiken ablenkt.
Videos:
Bret Victor ist einer der einflussreichsten Technologie-Designer unserer Zeit und überrascht immer wieder mit seiner quantitativ und qualitativ beeindruckenden Produktion innovativer Ideen. In diesem Vortrag spricht er über Medien, die das Denken erleichtern, das Denken des Undenkbaren ermöglichen und das Aussterben von Ideen verhindern. In den ersten 34 Minuten stellt Bret einige seiner neusten Designs vor. Der Rest des Vortrages handelt über den Tod von Ideen und sein Lebensprinzip als Erfinder: „Wenn ich Ideen sterben sehe, ist das eine Tragödie, ein moralisch verwerflicher Prozess. Wenn ich sehe, dass Ideen nur wegen unzureichender Werkzeuge sterben, dann sehe ich keine Chance, ein neues Produkt zu entwickeln. Ich sehe keine Chance, ein Geschäft aufzubauen. Ich halte es für meine moralische Verantwortung, diese Ideen zu retten. Keine Chance – eine Verantwortung.“
Über was ich nachdenke: wie der Status-Quo-Bias unser Denken verzerrt und was man dagegen tun kann.
Eine einfache Heuristik erlaubt, den Status-Quo-Bias im Großen und Ganzen zu umgehen.
Meine bisherigen Gedanken dazu: Intelligentere Babys & Status-Quo-Bias