resümee

resümee der woche #22

Artikel:

Digitalisierung in der Bildung: Ein Verstärker aber keine Lösung.

Abseits der Schwierigkeiten von Home-Schooling und Co. erfreuen sich viele der Tatsache, dass endlich etwas Digitalisierung in die Bildung kommt. Freie Online-Kurse, Vorträge von Top-Unis und eine flexible sowie individualisierte Zeiteinteilung. Genau darauf hat die Bildung gewartet. Jetzt wird Bildung demokratisiert, alle bekommen die gleichen Chancen. In der Praxis ist die Digitalisierung der Bildung aber noch lange nicht die Lösung. Ein schlechtes System vor der Tafel ist ein schlechtes System vor dem Computer. Kentaro Toyama spricht genau das an. Technologie ist ein mächtiger Verstärker, kann Sachen effizienter, schneller und effektiver machen. Aber wenn es durch soziale Verhältnisse und andere Barrieren an den Grundlagen scheitert, hilft diese Verstärkung rein gar nichts.

Podcasts:

Wie Betrüger unsere eigenen psychologischen Waffen gegen uns ausspielen

Ein neuartiges Podcast-Format mit dem Ökonomen Tim Harford. Er beginnt mit einer Geschichte – in diesem Fall jene vom Hochstapler Hauptmann von Köpenick – und bettet das Ganze in einen größeren Kontext ein. Ein spannender Gedanke zum berüchtigten Milgram-Experiment: Die Erkenntnis aus der Studie hat weniger mit dem Gehorsam in Bezug auf Autoritäten zu tun als unserer fehlenden Fähigkeit, sich Fehler einzugestehen.

Videos:

Welcher Computer steuerte die Saturn-V-Rakete in den 1970er Jahren?

Aus aktuellem Anlass: Ein unglaublich spannender Einblick in die High-Tech-Szene des späten 20. Jahrhunderts. Neben dem Blick auf die konkreten (handgewobenen) Computer gibt es auch ein Gespräch mit einem der damals führenden Ingenieure, der entscheidend an der Programmierung dieser Computer und damit der Steuerung der Saturn-V beteiligt war.

Plasmaphysik und das Leben in der Sowjetunion als Jude

Alexander Fridman ist einer der weltweit führenden Plasmaphysiker. Seine Ausbildung hat er an den berühmtesten Universitäten der Sowjetunion absolviert. Er spricht über den Antisemitismus in seiner Kindheit, die Wissenschaftspropaganda der UdSSR und Plasmaphysik. Dass der Interviewer sein eigener Sohn ist, macht das Gespräch umso anregender.

Über was ich nachdenke: rationale Irrationalität

Wir vertreten immer wieder irrationale und inkohärente Meinungen. Die grundlegende Problematik: Wenn Irrationalität mit keinen Kosten verbunden ist, ist irrationaler Glauben ein rationales Verhalten.

Ich habe schon vor einiger Zeit einen einleitenden Artikel zu diesem Thema verfasst, bin aber durch eine spannende Studie in Bezug auf den Partei-Bias nochmals über eine empirische Bestätigung gestoßen.

noah leidinger