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Anker & Schwerkraft – Problemsorten

Auf ihrem Lebensweg stehen viele Menschen Träumen gegenüber, die absolut unerreichbar scheinen. In manchen Fällen wird das Unerreichbare möglich, in vielen anderen dominiert der unerfüllte Traum den eigenen Lebenslauf.

Wie soll man also auf dem Lebensweg mit solchen Träumen umgehen. Darauf hoffen, dass das Unmögliche wahr wird oder die Träume einfach ignorieren?

Bill Burnett und Dave Evans empfehlen, den Traum zuerst einmal in eine von zwei Kategorien einzuordnen.

Du willst Basketballprofi werden, bist aber nur 165 Zentimeter groß? Du willst in einem Familienunternehmen an die Spitze, gehörst aber nicht zur Familie? Du willst Präsident in den USA werden, stammst aber nicht aus den USA?

Diese Träume fallen unter die Kategorie der Schwerkraftprobleme. Es handelt sich dabei um Probleme, die man nicht wirklich lösen kann. Es handelt sich um Probleme, die mit externen Gesetzen zu tun haben, auf welche man so gut wie keinen Einfluss hat.

Die gute Nachricht: Als Designer des eigenen Lebens sind Schwerkraftprobleme keine Probleme. Denn wenn man selbst keinen Einfluss auf eine Situation hat, handelt es sich in der Denkweise eines Lebensdesigners auch nicht um ein Problem.

Wer zwischen sich und seinen Träumen ein Schwerkraftproblem erkennt, ist gut darin beraten, sich einen anderen Weg zu suchen - eine andere Alternative. Jahrelang gegen eine unbewegliche Mauer zu laufen, ohne auch nur einen Schritt weiterzukommen, kann nicht das Ziel sein. In Anbetracht der Schwerkraft muss man sich einen anderen Weg suchen.

Doch es gibt noch eine zweite Kategorie von Problemen, die auf den ersten Blick sehr nach Schwerkraftproblemen aussehen, in Wahrheit aber keine sind – die Ankerprobleme.

Du willst mit einer revolutionären Idee an die Öffentlichkeit gehen und deshalb ein Buch beim Springer-Verlag veröffentlichen, der dich schon mehrmals abgelehnt hat? Du willst dich mit deiner Idee selbstständig machen, findest aber keine passenden Investoren? Du willst die Welt des professionellen Fußballs zu deinem beruflichen Alltag machen, hast aber nur wenig fußballerisches Talent?

Ankerprobleme zeichnen sich – genau wie Schwerkraftprobleme - dadurch aus, dass sie dich auf deinem eigenen Lebensweg zurückhalten. Du versuchst, die Probleme zu lösen, kommst aber einfach nicht weiter.

Die gute Nachricht: Ankerprobleme entstehen nicht durch den eigenen Lebenstraum, sondern durch die Ideen, die man zum Erreichen dieses Traumes hat.

Ein Buch beim Springer-Verlag zu veröffentlichen, ist nur einer von vielen Wegen, um mit den eigenen Ideen an die Öffentlichkeit zu gehen. Man braucht nicht unbedingt einen Investor, um sich selbstständig zu machen. Man kann auch als Physiotherapeut oder Manager im professionellen Fußball arbeiten – man muss nicht unbedingt Fußballer werden.

Im Gegensatz zu Schwerkraftproblemen sind Ankerprobleme sehr wohl lösbar. Sie sind dann lösbar, wenn man sich von festgesetzten Ideen löst und neue Lösungen zur Umsetzung der eigenen Träume findet.

Zum Weiterlesen:

Burnett, Bill et al.: Designing your life. New York: 2016. [i]

 

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