Ehevertrag und Hedging
Selbst professionelle Investoren betreiben immer wieder unzureichendes Hedging. Bedeutet: Sie sichern sich unzureichend gegen mögliche Verluste ihrer Investments ab.
Insofern ist es keine Überraschung, dass die meisten Menschen durch ihr Leben gehen, ohne ihre Entscheidungen und Handlungen gegen Verluste abzusichern. Bestes Beispiel dafür: die Ehe.
Statistisch gesehen enden circa 50% aller Ehen, bevor der Tod sie scheidet. Da scheint es nur logisch, sich bei der Hochzeit für den Fall einer Scheidung abzusichern und einen Ehevertrag abzuschließen.
„[…] we have this idea that if we do hedge against something, that somehow if the bad thing happens, we caused it. And this is particularly problematic in situations that do have very high emotional valence.“ – Annie Duke in Episode 99 von „Conversations with Tyler”.
Für die meisten Paare kommt ein Ehevertrag aber nicht in Frage. Laut Annie Duke hat das einen einfachen Grund: Wir wollen nicht gegen unsere eigene Identität wetten.
Wer einen Ehevertrag abschließt, gesteht sich ein, dass die Ehe schief gehen kann. In den Augen eines verliebten Hochzeitspaares ist dieses Eingeständnis keine realistische Einschätzung, sondern eine Beleidigung.
«Du willst, dass wir einen Ehevertrag abschließen? Also glaubst du, dass unsere Ehe dem Untergang geweiht ist?»
Und so enden viele Ehen nicht in einem friedlichen und strukturierten Auseinandergehen, sondern im Streit und kostspieligen Gerichtsprozessen.
Zum Weiterhören und Weiterlesen:
https://conversationswithtyler.com/episodes/annie-duke/