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Paradox von Werbung & Journalismus

„Major German publishers like Bild and Spiegel Online «all have huge gains, » according to journalist Ulrike Langer. «But none of these publishers have been able to monetize their huge rise in traffic volume in terms of advertising. Ad volume has sharply declined and most advertisers don’t want to see their ads next to coronavirus news. »” – aus dem Artikel „Newsonomics: What was once unthinkable is quickly becoming reality in the destruction of local news.” von Ken Doctor.

Es ist eine paradoxe Zeit für den Journalismus. Auf der einen Seite, werden in der aktuellen Krise mehr journalistische Inhalte konsumiert als zuvor, auf der anderen Seite brechen die Umsätze vieler Medienhäuser ein. Auf der einen Seite sind immer mehr Kunden bereit für Qualitätsjournalismus zu bezahlen, auf der anderen Seite ziehen Unternehmen die Werbegelder zurück.

Diese Diskrepanz zwischen der eigentlichen Wertschöpfung und dem Umsatz, der vom Wertschöpfer extrahiert werden kann, verdeutlicht die Risiken der weit verbreiteten Werbemodelle sehr deutlich. Durch ein Werbemodell werden Nutzer und Zahler getrennt, damit wird auch der Wert des Produktes von dessen Umsatz- und Profitpotential getrennt.

Das ist grundsätzlich nicht weiter tragisch, wenn es um Unterhaltung geht. Doch wenn essentielle Produkte, wie qualitativ hochwertige Berichterstattung, mit einem derartig fragilen Modell finanziert werden, ist das sehr wohl ein Problem.

Als Gegenmittel dieser Fragilität gibt es in vielen Ländern einen öffentlichen Rundfunk und öffentliche Medienhäuser. Doch diese sind, das zeigt diese Krise auch, vor allem ein Medium der offiziellen Stimmen.

Aber gerade die kritischen Medienhäuser, die abseits des Konsenses schreiben und denken sind notwendig und sollten nicht alle dieser Fragilität zum Opfer fallen. Wir brauchen also mehr Antifragilität im Journalismus.

Und für diese Antifragilität sind wir als Konsumenten gefragt. Oder, um mit Yuval Noah Harari zu schließen:

„First, if you want reliable information – pay good money for it.” – Yuval Noah Harari in seinem Buch „21 Lessons for the 21st Century”.

Zum Weiterlesen:

https://www.nytimes.com/2020/03/29/business/coronavirus-journalists-newspapers.html

https://www.niemanlab.org/2020/03/newsonomics-what-was-once-unthinkable-is-quickly-becoming-reality-in-the-destruction-of-local-news

Harari, Yuval: 21 Lessons for the 21st Century. London: 2018.