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Posts tagged Covid-19
Fehlschluss des Tischlers

Gerade im Zuge der aktuellen Pandemie begegnet man ihm immer wieder – dem Fehlschluss des Tischlers.

Stellen wir uns dazu die Frage, wer sich legitimerweise zur Pandemie, ihren Effekten und potentiellen Gegenmaßnahmen äußern kann. Vor allem einmal Virologen und Ärzte – schließlich sind sie die Experten, wenn es um menschliche Physiologie und Medizin geht.

“If you want to figure out how to gamble, don't talk to the carpenter who built the roulette wheel.” – Russ Roberts in einem Gespräch mit Nassim Taleb.

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Natürliche Frequenzen - Tests

Gerade in der Medizin vergöttern wir Tests und Messinstrumente.

Zuerst die Unsicherheit über unseren Gesundheitszustand und dann plötzliche die Erlösung durch die absolute Sicherheit des Testes. Der Test kann zwar auch schlecht für uns ausgehen, zumindest gibt er uns aber ein sicheres Gefühl.

Nur sehr selten beachtet man, dass so gut wie jeder Test auch fehlerhaft sein kann. Bestes Beispiel: die Mammografie.

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Präventionsparadoxon & Selbstzerstörung

Prävention ist ein zentrales Thema unseres Lebens - ein Thema das Mediziner, Ökonomen und Ökologen gleichsam beschäftigt.

Leider ist Prävention nicht nur eine enorm wichtige, sondern auch eine mitunter recht paradoxe Thematik.

Gerade im Zuge von Covid-19 sprechen Experten immer wieder über das Präventionsparadoxon: Je besser die Prävention funktioniert, desto unnötiger scheint sie.

Der Begriff des Präventionsparadoxons wurde erstmals im Jahre 1981 vom Epidemiologen Geoffrey Rose verwendet. Allerdings hat der Wissenschaftler damit ein ganz anderes Phänomen angesprochen, welches mit der Covid-19-Thematik eher wenig zu tun hat.

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E-Sports – ein trügerischer Hype

E-Sports ist ohne Zweifel ein Profiteur der Covid-19-Krise. Die Zuschauerzahlen steigen nicht nur auf den üblichen Plattformen wie Twitch, sondern vermehrt auch auf traditionellen TV-Sendern wie ESPN.

„But esports overall was in desperate need of such a shock, too. For all the excitement around esports since 2014, most teams are struggling — trapped in a vicious cycle of underperforming revenues, too-high valuations, and losses that make it impossible to invest in growth.” – Matthew Ball.

Matthew Ball ist einer der bekanntesten Venture Capitalists im Bereich von interaktiven Medien. Ein Thema das ihn dabei schon einige Jahre begleitet: E-Sports. Doch gemessen an dem finanziellen Erfolg von E-Sports Teams, hinkt diese Branche dem eigenen Hype weit hinterher. So hat die Investmentbank Morgan Stanley im Jahre 2017 prognostiziert, dass die neue Overwatch League 2018 alleine in den USA 720 Millionen US-Dollar an Umsatz generieren wird. Schlussendlich waren es 775 Millionen US-Dollar weltweit und weniger als 200 Millionen US-Dollar in den USA.

Solche Fehlprognosen sind keine Seltenheit und die meisten E-Sports Teams haben enorme Schwierigkeiten sich über Wasser zu halten. Von finanziellem Erfolg ganz zu schweigen.

Das Problem ist laut Matthew Ball tief im System verankert.

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Überwachungs-Apatheia

Eine der herausragenden Erkenntnisse aus der Affäre rund um den Whistleblower Edward Snowden ist das erstaunliche Desinteresse der gemeinen Bevölkerung. Überwachung, Privatsphäre, Sicherheit – alles Themen, die uns tagtäglich betreffen, uns aber großteils ziemlich unberührt lassen.

Auf dieses Thema reagieren die meisten Menschen mit einer von zwei Einstellungen. Die einen meinen, man brauche keine Angst haben, wenn man nichts zu verbergen hat. Die Gegenposition spricht von einem Überwachungsstaat, gegen den man sich aber ohnehin nicht mehr wehren kann.

Obwohl diese beiden Positionen recht gegensätzlich sind, haben diverse Studien und Befragungen zu dieser Thematik gezeigt, dass viele Menschen je nach Fragestellung mit beiden Seiten sympathisieren. Diese Studien haben auch gezeigt, dass unabhängig von der konkreten Position meist eine sehr hohe Distanziertheit besteht. Vielen ist also bewusst, dass es hier ein Problem oder eine mögliche Gefahr gibt – die wenigsten machen sich aber ernsthafte Gedanken oder handeln, um sich zu schützen.

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Geschichten – eine Wirtschaftsmacht

Noch bevor Epidemie-Modelle zum populärsten Gesprächsthema der Medien geworden sind, hat sich der Ökonom und Nobelpreisträger Robert Shiller in seinem Buch „Narrative economics“ mit ihnen auseinandergesetzt. Allerdings hat sich Shiller weder mit Viren noch anderen Krankheiten beschäftigt, vielmehr interessiert ihn die virale Verbreitung von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Narrativen.

Die wenigsten Konsumenten sind wirtschaftlich wirklich gut informiert. Dennoch müssen diese Konsumenten Entscheidungen über den Kauf eines neuen Autos, die Hortung von Lebensmitteln oder die nächste Urlaubsreise treffen. In diesen Entscheidungen sind also nicht die wirtschaftlichen Fakten ausschlaggebend, sondern vielmehr Narrative, die Aufmerksamkeit erregen und in der Gesellschaft weit verbreitet sind.

So ein Narrativ kann sich beispielsweise rund um den Zusammenbruch des Währungssystems entwickeln. In intensiven Wirtschaftskrisen kann das Narrativ des Mitleids sehr stark aufblühen, was dazu führt, dass Konsumenten aus Empathie zu verarmten Mitbürgern ihren Konsum reduzieren. Entscheidend ist jedenfalls, dass es sich dabei oft um Geschichten handelt, die vereinfacht sind und eher wegen menschlicher Psychologie als aufgrund ökonomischer Relevanz populär werden.

Was haben diese Geschichten aber mit Epidemie-Modellen zu tun?

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Zwang gleich Zufriedenheit

„So not having money was sort of an incentive. You’ve got to design things yourself because you can’t go out and buy stuff like some people can.” – Steve Wozniak im Remarkable People Podcast.

Wenn man der anekdotischen Evidenz Glauben schenkt, führen Knappheit und Beschränkung in vielen Fällen zu den besten und innovativsten Lösungen. Davon berichtet nicht nur Apple-Gründer Steve Wozniak, sondern auch diverse Künstler, Autoren und Unternehmer.

Doch man muss sich nicht auf Anekdoten verlassen. Beweis für den Nutzen von Beschränkungen liefern Ferdinand Rauch et al. in ihrem Paper „The benefits of forced experimentation: striking evidence from the London Underground Network.”

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Affekt-Heuristik & toxische Emotionen

Ein dezisiver Grund, dem eigenen Denken in Krisenzeiten nicht unhinterfragt zu vertrauen, ist die sogenannte Affekt-Heuristik. Investoren halten einen Aktienmarktcrash für wahrscheinlicher, wenn sich in den letzten 30 Tagen ein Erdbeben in der Nähe ihres Wohnortes abgespielt hat. Dabei hat ein lokales Erdbeben so gut wie gar nichts mit der globalen Entwicklung der Aktienmärkte zu tun.

Grund für diese irrationale Entscheidung ist die evolutionär tief verankerte Denkabkürzung des Affekts. Wenn wir eine sehr intensive Emotion wie Angst oder Freude empfinden, übertragen wir diese Emotion auf unser Denken in allen Lebensbereichen, auch wenn die Ursache der Emotion mit diesen Bereichen gar nichts zu tun hat.

Doch die Affekt-Heuristik und ihre Wirkung auf die menschliche Kognition gehen weit über intensive oder offensichtliche Emotionen hinaus, wie der US-amerikanische Psychologe Paul Slovic in seinem Paper „The affect heuristic“ beschreibt.

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Paradox von Werbung & Journalismus

Es ist eine paradoxe Zeit für den Journalismus. Auf der einen Seite, werden in der aktuellen Krise mehr journalistische Inhalte konsumiert als zuvor, auf der anderen Seite brechen die Umsätze vieler Medienhäuser ein. Auf der einen Seite sind immer mehr Kunden bereit für Qualitätsjournalismus zu bezahlen, auf der anderen Seite ziehen Unternehmen die Werbegelder zurück.

Diese Diskrepanz zwischen der eigentlichen Wertschöpfung und dem Umsatz, der vom Wertschöpfer extrahiert werden kann, verdeutlicht die Risiken der weit verbreiteten Werbemodelle sehr deutlich. Durch ein Werbemodell werden Nutzer und Zahler getrennt, damit wird auch der Wert des Produktes von dessen Umsatz- und Profitpotential getrennt.

Das ist grundsätzlich nicht weiter tragisch, wenn es um Unterhaltung geht. Doch wenn essentielle Produkte, wie qualitativ hochwertige Berichterstattung, mit einem derartig fragilen Modell finanziert werden, ist das sehr wohl ein Problem.

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Das Schulterschlussrisiko der Wirtschaft

Dieser Schulterschluss ist in der aktuellen Lage auch notwendig. Das rein Individualistische Narrativ der letzten Jahrzehnte beginnt in den Köpfen vieler zu bröckeln. Doch ein zu starker Schulterschluss stellt auch eine Gefahr dar. Eine Gefahr für die Demokratie, wie Florian Klenk in seinem Artikel „Schluss mit dem Schulterschluss!“ darlegt. Eine Gefahr aber vor allem auch für die Wirtschaft.

Die Wirtschaft ist nämlich jener Bereich des gesellschaftlichen Zusammenlebens, in welchem Schulterschluss und intensives Mitleid zu einem massiven Schaden führen können.

Auch die Medien förderten dieses Narrativ. Sie forderten die Leute zum Mitleid auf und schrieben ausführlich über die positiven Effekte der Sparsamkeit, des Verzichtes und des stärkeren Zusammenhalts.

Mit diesem Narrativ der mitleidsgetriebenen Austerität und Sparsamkeit war aber natürlich niemandem geholfen. Anstatt die Armen und Geschädigten zu unterstützen, hat dieses wirtschaftliche Mitleiden die Wirtschaftskrise nur verschlimmert.

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Resilienz kommt selten allein

Aktuell halten sich die Rufe nach mehr Resilienz unserer Wirtschaft noch in Grenzen. Doch sobald die gesundheitliche Krise überstanden ist, werden viele mit der talebschen Forderung nach mehr Antifragilität an die Türen unserer Politiker klopfen.

Diese Politiker sind dann vor allem gefordert, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten. Denn politische Maßnahmen sind vor allem in der Wirtschaft immer ein Balance-Akt. Ein Balance-Akt zwischen Sicherheit/Antifragilität auf der einen sowie Wachstum/Effizienz auf der anderen Seite.

Dazu kommt, dass der Recency-Bias unser Denken über ökonomische Resilienz viel zu stark in Richtung einer Resilienz gegenüber Pandemien lenkt. Doch ein ökonomisches System muss nicht nur gegenüber Pandemien, sondern ganz allgemein resilient sein. In diesem Zusammenhang muss man breit gefächerten historischen also mit Sicherheit mehr Wichtigkeit schenken als unseren kurzfristigen Covid-19-Erkenntnissen.

Also ein Ja zu mehr Antifragilität und Resilienz aber ein Nein zu einem verzerrten Fokus auf eine epidemie-resiliente Wirtschaft und ein Nein zu Maßnahmen, die zwar gut klingen, empirisch gesehen aber das Gegenteil ihrer Intention bewirken.

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Brücken und Märkte

Gerade ein Krisenzeiten, wenn die Kurse an den Börsen an einem Tag um 10% fallen und am nächsten Tag um 10% steigen, wird klar, dass Märkte nicht immer rational sind. Die These der effizienten Märkte mag in vielen Fällen mehr oder weniger richtig sein, doch sobald Chaos an den Märkten ausbricht, erkennt jedes Kind, dass die These falsch sein muss.

Dabei würde man eigentlich annehmen, dass die Märkte in Krisen am effizientesten sind. Schließlich sind zu diesen Zeiten auch die Volumina am höchsten. Wenn mehr Anbieter und Nachfrager am Markt aktiv sind, sollte sich durch ihr kollektives Verhalten die beste Annäherung an einen fairen Wert finden lassen.

Der südkoreanische Ökonom Hyun Song Shin erklärt dieses scheinbare Paradox anhand der Millennium Bridge in London. Die Fußgängerbrücke in der englischen Hauptstadt wurde mit ohnehin schon 2 monatiger Verspätung am 10. Juni 2000 eröffnet, musste aber zwei Tage später wieder geschlossen werden. Die Brücke begann nämlich heftig horizontal zu schwanken, wenn sich Fußgänger auf ihr bewegten.

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Rationale Irrationalität – kein Oxymoron!

Rationale Irrationalität. Hört sich stark nach Oxymoron an, erklärt aber viele Mysterien des menschlichen Verhaltens.

Menschen vertreten sehr überzeugt Meinungen, obwohl sie schlecht informiert sind. Sind absolut sicher, dass ihr religiöser Glaube der einzig wahre ist oder wählen Parteien und Politiker, deren Maßnahmen ihnen eigentlich schaden.

Der Grund für dieses Verhalten: Irrationalität ist ein ökonomisches Gut.

Der Begriff der rationalen Irrationalität stammt vom US-amerikanischen Ökonomen Bryan Caplan und geht auf das Konzept der rationalen Ignoranz von Anthony Downs zurück.

Die Theorie der Rationalen Ignoranz nimmt an, dass Information ein ökonomisches Gut ist. Informationsbeschaffung ist also mit Kosten verbunden. Ein gut verdienender Manager wird seine Zeit in der Regel nicht damit verbringen, Informationen zu den neusten Schnäppchen im Supermarkt zu studieren. Die Ignoranz dieser Information ist vollkommen rational, da er die Zeit viel produktiver nutzen kann.

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DISC – Unterdrückung von Ideen

Bis vor einigen Tagen war die Expertenmeinung in US-amerikanischen und europäischen Medien eindeutig: Masken, wie sie in ganz Asien getragen werden, haben im Grunde keine wirkliche Wirkung und sind keine sinnvolle Maßnahme gegen Covid-19.

Nach und nach führen aber immer mehr Staaten diese Masken ein und erachten sie plötzlich doch als zielführend. Die Wahrheit hinter dieser Entwicklung liegt wahrscheinlich irgendwo zwischen einer Ignoranz gegenüber anderen Kulturen und einer strategischen Maßnahme, weil man keine Masken zur Verfügung hatte und sich vor einer möglichen Knappheit für Spitäler und Co. fürchtete.

Spannend ist, wie diese Entwicklung so ziemlich alle relevanten Medienhäuser mitgemacht haben, darunter auch einige, denen man nur sehr wenig Konformismus und Freunderlwirtschaft vorwerfen kann.

Der US-amerikanische Mathematiker und kontroverse Denker Eric Weinstein beobachtet derartige Phänomene vor allem in den USA schon seit längerer Zeit. Er spricht in diesem Zusammenhang vom Distributed Idea Supression Complex, kurz DISC. DISC lässt sich nicht wirklich gut übersetzen, beschreibt aber einfach diverse miteinander komplex agierende Strukturen in unserer Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft, die dazu führen, dass gewisse innovative und kontroverse Ideen unterdrückt werden.

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Einer ändert auch nichts mehr

«Nur weil ich kein Fleisch esse, sterben auch nicht weniger Tiere. Nur weil ich nicht fliege, wird der Klimawandel auch nicht gestoppt. Nur weil ich nicht rausgehe, wird die Infektionskurve von Covid-19 auch nicht flacher.»

Nach derartigen Statements entbrennt in der Regel eine hitzige Debatte über Moral, gesellschaftlichen Zusammenhalt, Verantwortung für das große Ganze und so weiter und so fort. Dann kommt meist noch irgendjemand mit dem abgenutzten Zitat an, man solle einmal mit einer Mücke in einem Zelt schlafen, um zu erfahren, was ein kleiner Akteur mit seiner Handlung bewirken kann.

Die meisten Menschen wird man mit dieser hitzigen und verwirrten Argumentationskette schließlich davon überzeugen können, dass auch seine Handlung eine große Wirkung hat. Wozu gibt es schließlich eine Demokratie und das Wahlrecht für alle?

Doch einige Pragmatiker und Konsequentialisten wird man hiermit nicht überzeugen können. Sie sind der Meinung, und diese Meinung hat ja durchaus etwas für sich, dass eine Handlung nur dann schlecht ist, wenn sie auch zu einem negativen Resultat führt.

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Normgleichgewicht – Steuer, Fleisch & Impfen

Wenn ein bestimmtes Verhalten oder ein Gesetz von einer Gesellschaft akzeptiert wird, erntet man schiefe Blicke, wenn man sich anders verhält und hat mit Konsequenzen zu rechnen, wenn man das Gesetz bricht. Insofern stabilisiert sich diese Handlungsweise durch das gesellschaftliche Normverständnis praktisch von selbst.

Wenn das Gesetz aber von der breiten Gesellschaft ignoriert wird, erntet derjenige schiefe Blicke, der sich daran hält.

Der spannende Punkt an beiden Gleichgewichten, sowohl dem positiven als auch dem negativen, ist, dass sie sich selbst verstärken und sehr stabil sind. In der Spieltheorie würde man davon sprechen, dass sie self-enforcing sind. Das macht es so schwer, in Staaten mit einer Kultur von Steuerbetrug zu mehr Steuerehrlichkeit zu kommen.

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Corona – Irrationalität als Segen

Die Menschen haben Angst. Verständlich, wenn man sieht, dass in China und jetzt auch in Italien ganze Städte ruhiggelegt werden und Ärzte sowie Pfleger in futuristisch anmutenden Vollkörperanzügen die Patienten behandeln.

Viele scheinen nicht zu verstehen, dass die teils drastischen Maßnahmen zum Stoppen des Virus (die meines Erachtens nicht übertrieben sind) nicht unbedingt damit in Zusammenhang stehen, dass die Gefahr für den einzelnen Bürger, infiziert zu werden oder gar zu sterben, hoch ist.

Und wenn die Menschen dann auch noch in Taschentücher oder den Ellenbogen husten, anstatt in die eigenen Hände. Wenn sich die Menschen dann auch noch mit einer Fist Bump statt mit einem Handschlag begrüßen. Wenn sich die Menschen dann auch noch die Hände öfter waschen, dann kann man an dieser irrationalen Überreaktion mehr rationales und positives finden, als man auf den ersten Blick meinen würde.

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