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Lebenssinn, Durst und Wasser

„Durst, so zitiert Viktor Frankl gerne, ist der beste Beweis dafür, daß (sic) es so etwas gibt wie Wasser. Das Bedürfnis nach Sinn, das wir verspüren, ist der Beweis dafür, daß (sic) es »draußen« in der realen Welt so etwas gibt wie Sinn – […]“ – Franz Kreuzer in seinem Vorwort zu Frankls Buch „Die Sinnfrage in der Psychotherapie“.

Der Fakt, dass wir Durst empfinden ist ein Beweis für die Existenz von Wasser. Wenn es kein Wasser gäbe, hätten wir kein evolutionäres Grundbedürfnis nach diesem Gut. Dieselbe Logik überträgt Viktor Frankl nun auf den Sinn: Wenn es keinen Sinn gäbe, so hätten wir kein Grundbedürfnis nach dieser Idee.

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Sowjetunion – die stille Erosion

Als weiteres Beispiel nennt Alexei Yurchak einen Teenager der im privaten Briefwechsel mit einem Freund von seiner Liebe zum Kommunismus schreibt, davon, dass im Aufbau des Kommunismus seine Lebensaufgabe liege, im gleichen Atemzug aber die Beatles und Elvis Presley verherrlicht.

Der Fokus auf die Formen und Phrasen in der Sprache und auf das sichtbare Handeln im Einklang mit der Parteilinie erlaubte vielen Bewohnern der Sowjetunion, sich bis zum Schluss als gute sowjetische Bürger mit kommunistischen Idealen zu fühlen. Auf dieser Basis wirkte die Sowjetunion auch von innen heraus wie etwas Unbezwingbares. Gleichzeitig führte die ständige Uminterpretation der Phrasen und Formen dazu, dass ein sehr abrupter und widerstandsloser Zusammenbruch des Systems möglich und imminent war.

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