text

Wenn der Fuß in der Tür bricht - Regulierungen

Als Lyndon Baines Johnson am 30. Juli 1965 das Medicare-Gesetz unterschrieb, sahen viele Demokraten darin den ersten Schritt zu einem vollumfänglichen staatlichen Gesundheitssystem. Einem System nach dem Vorbild von Deutschland oder Österreich.

Viele waren mit dem Gesetz, welches nur Bürgern über 65 bedingungslosen Zugang zum Gesundheitssystem verschaffte, noch nicht zufrieden. Aber schon dieses beschränkte Gesetz durchzubringen war schwer genug und jetzt hatte man den Fuß in der Tür.

Doch der Fuß in der Tür ist zerbrochen und damit ging ein wichtiges Standbein verloren. Das Standbein der über 65-Jährigen nämlich.

Eine Ausweitung von Medicare konnte für diese Gruppe im besten Fall den Erhalt des Status-Quo bedeuten. Wahrscheinlicher war aber eine Kürzung ihrer Leistungen. Denn die Ressourcen für so ein Programm sind nicht unbegrenzt und potentiell müsste man Ressourcen bei den Älteren abziehen, um die Ausweitung zu finanzieren.

Durch die Strategie, eine Gesamtlösung schrittweise umzusetzen, verkleinert man also nach jedem Schritt die Gruppe der Unterstützer.

Je mehr man also versucht solche Programme Stück für Stück durchzubringen, desto größer die Chance, dass es niemals zur Umsetzung des gesamten Programms kommen wird.

Zum Weiterlesen und Weiterhören:

https://www.newyorker.com/news/news-desk/medicare-made?verso=true

https://www.youtube.com/watch?v=kqm8T_FNnog