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Meta – Spiel über Spiel

Das weltweit bekannte Kartenspiel “Magic The Gathering“ zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sich das Spielsystem jedes Mal verändert, wenn ein neues Set an Karten auf den Markt kommt. Neben dem Spielen an sich gibt es also bei diesem Kartenspiel noch ein Spiel auf einer höheren Ebene – das Spiel, möglichst schnell die neuen Karten zu analysieren und seine eigene Spielweise so schnell an die neuen Karten anzupassen, dass man für einen gewissen Zeitraum einen Vorteil gegenüber den anderen Spielern hat, die noch nach den alten Regeln spielen.

Es gibt also ein Spiel über das Spiel – ein sogenanntes Meta.

Doch dieses Konzept des Meta lässt sich nicht nur auf Spiele anwenden, sondern ist auch in der Realität ein sehr mächtiges Konzept. Jedem ist die Differenzierung zwischen der Umsetzung selbst, der Taktik hinter dieser Umsetzung und der Strategie hinter dieser Taktik bekannt. Doch dahinter versteckt sich noch ein weiteres Level. Das Meta hinter der Strategie.

Dazu ein Beispiel aus der Welt des Investierens. Die Strategie eines Value-Investors besteht darin, unterbewertete Aktien zu kaufen. Die Taktik besteht darin, in den Märkten zu investieren, wo es gerade sehr viele unterbewertete Aktien gibt. Die Umsetzung besteht im Kauf der jeweiligen Aktien.

Aus der Perspektive des Meta geht der Investor aber noch ein Level höher. Sein Grundgedanke besteht ja eigentlich darin, Firmen zu einem Preis zu kaufen, der unter ihrem Wert liegt. Auf der Meta-Ebene beschäftigt sich der Investor nun nicht mehr mit Aktieninvestitionen, sondern sucht nach anderen Wegen, um unterbewertete Firmen zu kaufen. Das mag darin bestehen, kleine private Unternehmen vollständig zu kaufen oder mit Instrumenten wie einem Leveraged Buyout Unternehmen mit Hilfe von Fremdkapital zu übernehmen.

Die Meta-Perspektive erlaubt einem also, von außen auf das Spiel zu blicken, das man spielt. Ob es um die Strategie, die Taktik oder die Umsetzung geht – man optimiert im Normalfall immer im Rahmen des Spiels. In Bezug auf das Meta hingegen optimiert man nicht innerhalb des Spiels, sondern optimiert das Spiel selbst.

Gerade in Bereichen die durch schnellen Fortschritt und massiven Wandel geprägt sind, ist diese Meta-Perspektive besonders hilfreich. So ist das wohl beste Beispiel der Bereich des Online-Marketings, wo nicht die Marketer am erfolgreichsten sind, die innerhalb der bekannten Plattform alles perfekt optimieren, sondern die, welche besonders schnell auf neuen Plattformen aktiv werden und so die anfänglich günstigen Preise neuer Werbesysteme für sich ausnutzen.

Zum Weiterlesen:

https://commoncog.com/blog/to-get-good-go-after-the-metagame/

https://sriramk.substack.com/