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Posts tagged Strategie
Komplementärgüter marginalisieren

Vertikale Integration ist gerade im E-Commerce eines der potentesten Buzzwords des letzten Jahrzehnts. Man bringt die ganze Wertschöpfung ins eigene Unternehmen – von der Produktion bis hin zum Verkauf der Güter.

Im Optimalfall führt geschickte vertikale Integration zu einer Monopolstellung, bei der man alle Aspekte der Wertschöpfungskette kontrolliert. Doch vertikale Integration ist aufwendig, führt zu hoher Komplexität und erregt bei Erfolg das Aufsehen der Kartellämter.

Gerade für junge und schlanke Unternehmen ist diese Vorgehensweise in der Regel also keine valide Strategie.

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Gute Zäune, gute Nachbarn - Patente

“Good fences make good neighbors.” – Robert Frost in seinem Gedicht “Mending Wall”

Gute Zäune sorgen für gute Nachbarn. Schlechte Zäune verursachen das Gegenteil. Ein Hauptargument für Patente ist ihre Funktion als guter Zaun. Indem Patente Wissen absichern, machen sie es leichter, das Wissen zu teilen. Sie fördern damit Kommunikation und Zusammenarbeit. Keiner hat Angst, dass ihn der andere über den Tisch zieht, weil er durch seine Patente geschützt ist.

So führen die Grenzen der Patente paradoxerweise zu mehr offener Innovation. Denn Patente haben die überaus attraktive Eigenschaft, dass sie Wissen gleichzeitig veröffentlichen und schützen. Und Patente veröffentlichen nicht nur das Know-How, sie veröffentlichen auch das Know-Who, wodurch passende Partner besser zueinander finden und kollaborieren.

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Erinnerung an die Zukunft

Alle Planungen und Vorhersagen über die fernere Zukunft haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch. Allerdings geht es auch gar nicht um den perfekten Forecast. Vielmehr ist das Ziel ein hilfreicher Plan, der ein möglichst geringes Maß an Fehleinschätzungen beinhaltet.

In der Praxis trifft man bei der Planung auf zwei große Hürden der menschlichen Psychologie.

1. Wenn alle über ein Projekt begeistert sind und über die tolle Zukunft philosophieren werden die meisten Menschen ihre Bedenken und Kritiken für sich behalten. Es bräuchte schon einen Menschen mit überaus hoher Courage, der in einem derartigen Setting eine negative Einschätzung von sich gibt.

2. Man tendiert dazu, die Planung zu stark auf die nahe Zukunft zu fokussieren und wichtige Effekte der Zukunft außer Acht zu lassen.

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Gang auf heißen Kohlen & Signale

Regionen wie Tamil Nadu im Süden Indiens waren für Evolutionstheoretiker lange Zeit ein großes Mysterium. Zu den üblichen religiösen Praktiken der Männer dieser Region gehört das Laufen auf heißen Kohlen oder das Durchstechen der eigenen Wangen mit Speeren und Messern.

Aus Sicht der evolutionären Fitness sind derartige Verhaltensweisen ziemlich absurd. Dennoch stellen solche Phänomene keine Seltenheit dar. Vielmehr sucht man vergeblich nach Stämmen oder Religionen, die keine evolutionär scheinbar kontraproduktiven Verhaltensmuster aufweisen.

Im Zuge der 1990er Jahre hat sich allerdings eine Erklärung für diese Phänomene etabliert: Derartige Rituale sind Signale, die von Stärke und gutem Charakter zeugen. Ähnlich wie der Pfau, der sich ein extravagantes Gefieder leistet, um den Weibchen seine Stärke zu beweisen.

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Prinzipien in Krisen

Wenn man vor einer Entscheidung steht, versucht eine Situation zu analysieren, dann geht es zum einen darum, die aktuelle Lage sorgfältig zu beobachten, zum anderen ist aber auch die Meta-Ebene, also eine historische Betrachtung essentiell.

Dank dem Recency Effect tendieren wir dazu, aktuelle Ereignisse oder Ereignisse der nahen Vergangenheit weitaus stärker wahrzunehmen, als Ereignisse, die schon einige Zeit zurückliegen.

Gerade wenn die aktuelle Situation, wie in einer Krise, auch noch sehr emotional ist, verliert man den historischen Blick oft vollkommen und bekommt eine immer beschränktere Sichtweise auf die Dinge.

Genau dieses Phänomen lässt sich aktuell an den globalen Finanzmärkten sehr schön beobachten. Die Investoren sprechen normalerweise immer darüber, dann zu kaufen, wenn das Blut durch die Straßen fließt, sprechen davon wie rational sie in einer Krise bei günstigen Preisen nachkaufen würden.

De facto tun das dann aber sehr wenige. Der Grund?

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Meta – Spiel über Spiel

Das weltweit bekannte Kartenspiel “Magic The Gathering“ zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sich das Spielsystem jedes Mal verändert, wenn ein neues Set an Karten auf den Markt kommt. Neben dem Spielen an sich gibt es also bei diesem Kartenspiel noch ein Spiel auf einer höheren Ebene – das Spiel, möglichst schnell die neuen Karten zu analysieren und seine eigene Spielweise so schnell an die neuen Karten anzupassen, dass man für einen gewissen Zeitraum einen Vorteil gegenüber den anderen Spielern hat, die noch nach den alten Regeln spielen.

Es gibt also ein Spiel über das Spiel – ein sogenanntes Meta.

Doch dieses Konzept des Meta lässt sich nicht nur auf Spiele anwenden, sondern ist auch in der Realität ein sehr mächtiges Konzept.

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