Slow-Motion Multitasking
Wer Höchstleistungen erbringen will, muss sich von Multitasking fernhalten. Multitasking lenkt ab, verwirrt und ist ineffektiv.
In Anbetracht dieser weit verbreiteten These ist es durchaus erstaunlich, wie viele Top-Performer in Wissenschaft und Wirtschaft Multitasking betreiben.
Die erfolgreichsten Wissenschaftler publizieren im Zuge ihrer Laufbahn zu mehr verschiedenen Themen als weniger erfolgreiche. Viele der herausragendsten Unternehmer können es nicht bei einem einzigen Projekt belassen.
Das beeindruckendste Beispiel für dieses Phänomen ist wohl Elon Musk. Neben Tesla und SpaceX betreibt er noch The Boring Company, um Tunnel zu bauen, und Neuralink, um Elektroden ins menschliche Gehirn einzupflanzen. Dazu kommen diverse andere Projekte, die er in Gang gesetzt und mitbegründet hat.
Der Ökonom Tim Harford bezeichnet dieses Phänomen als Slow-Motion Multitasking.[i]
Es ist tatsächlich ziemlich ineffizient, Multitasking auf einer Mikroebene zu betreiben und verschiedene Aufgaben auf einmal durchzuführen. Es ist aber enorm effektiv und gewinnbringend, Multitasking auf einer Makroebene zu praktizieren.
Nicht umsonst arbeiten viele erfolgreiche Denker und Umsetzer an mehreren Projekten gleichzeitig.
Zum einen kann man damit kreative Blockaden überwinden und Pausen effizienter nutzen. Anstatt sich vor den Fernseher zu setzen, um sich von der Arbeit an einem Projekt zu erholen, arbeitet man an einem anderen Projekt weiter.
Dazu kommt: Ideen sind verwandter als man denkt. Fortschritte in einem Projekt können ein hilfreicher Input für andere Projekte sein.
Damit kann man durch Slow-Motion Multitasking sowohl effizienter als auch kreativer arbeiten.
Zum Weiterhören:
https://www.youtube.com/watch?v=yjYrxcGSWX4
[i] In seinem Ted-Talk „A powerful way to unleash your natural creativity.”