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Goodharts Gesetz & Metriken

Die vielen Schlangen Indiens waren den Briten in der Kolonialzeit ein Dorn im Auge. Also begannen sie, Prämien für leblose Schlangenkörper auszuzahlen. Das Ergebnis: Schlaue Inder begannen, Schlangen zu züchten, um sie dann zu ermorden und Prämien abzukassieren.

Ein derartiges Versagen von Metriken ist kein Einzelfall und wird – in Anlehnung an den britischen Ökonomen Charles Goodhart – als Goodharts Gesetz bezeichnet.

Etwas drastisch formuliert besagt dieses Gesetz: Sobald ein statistischer Zusammenhang für Kontrollzwecke verwendet wird, kollabiert der statistische Zusammenhang.

Allerdings umfasst dieses Gesetz derartig viele Phänomene, dass eine etwas genauere Differenzierung nötig ist. Eine derartige Unterscheidung liefert Scott Garrabrant in seinem Artikel „Goodhart Taxonomy.“

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Messen bis zum Tod

«Es ist vollkommen offensichtlich, dass man die Finanzierung im Gesundheitssystem auf Basis von Performance und Leistung gestalten muss. Krankenhäuser und andere Anbieter, die Mittel vom Staat erhalten, sollen diese Mittel auf Basis ihrer Ergebnisse bekommen und nicht auf Basis der Ressourcen, die sie verlangen. Wenn Privatpersonen selbst oder Versicherungen für eine Leistung zahlen, dann sollen sie nicht für die Aktivität an sich, sondern das Ergebnis zahlen.»

Viele würden dieser Aussage intuitiv zustimmen. Klar. Scheint irgendwie sinnvoll, das Gesundheitssystem nach Performance zu bezahlen. Nur so kommt das Geld dorthin, wo es hingehört.

Laut dem OECD-Paper „Can performance measurement make health care systems more sustainable? Or at least more efficient?” vom Dezember 2019 ist genau das der falsche Ansatz.

Der Fehler an dieser Idee?

Sie basiert auf einer fiktiven Vorstellung davon, wie so ein System funktioniert, während die Realität eine ganz andere ist.

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