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Posts tagged Psychiatrie
Genetische Gruppendynamik - Fische

Der Anblick eines Vogelschwarms ist immer wieder beeindruckend. Hunderte Vögel erreichen eine perfekte Koordination und das auf Basis erstaunlich simpler Verhaltensheuristiken. Dasselbe Phänomen lässt sich bei Fischschwärmen beobachten – auch sie erzeugen mit einfachen Regeln ein hohes Maß an Koordination.

Doch nicht nur die Regeln selbst spielen eine Rolle – auch die Genetik beeinflusst die Interaktion der Tiere.

Die Relevanz davon liegt auf der Hand: Schwärme sind im Grunde nichts anderes als eine Form sozialer Interaktion. Auf welche Weise die Genetik das Zusammenleben von Fischen und Vögeln beeinflusst, kann den ein oder anderen Hinweis auf die soziale Interaktion von uns Menschen liefern.

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Kriminalitätsfurcht als Sammelbecken

Während die Bürger vieler westlicher Staaten in einem Umfeld enorm geringer Kriminalität leben, spricht ihre Furcht vor Verbrechen eine ganz andere Sprache. Denn schon lange ist klar: Angst vor Kriminalität ist nicht Angst vor tatsächlicher Kriminalität.

Menschen, die bereits Opfer von Kriminalität wurden oder Kriminalität in ihrem Umfeld erleben mussten, haben nicht unbedingt das stärkste Furchtempfinden. Viele Personen haben sogar Angst vor Kriminalität, obwohl sie persönlich noch nie davon betroffen waren.

Wer ist dann schuld? Natürlich die Medien. Zeitungen und Fernsehen inszenieren die Kriminalität und dramatisieren selbst kleine Verbrechen. Logisch, dass die Bevölkerung ein verzerrtes Bild der Bedrohungslage hat. Diese Schuldzuschreibung klingt erstmal logisch und kommt, wie jeder Rundumschlag gegen die Medien, bei vielen gut an. Doch sie ist falsch.

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Ängstliche Kinder – behandelt die Eltern!

Laut aktuellen Studien aus den USA sind circa ein Drittel aller Kinder- und Jugendlichen von Angststörungen betroffen. Allerdings sind nicht nur die aktuellen Zahlen, sondern auch die Entwicklungen der letzten Jahre bedenklich. Laut einer Studie stieg der Anteil an Jugendlichen (12 bis 17 Jahre) mit intensiven depressiven Episoden zwischen 2007 und 2017 von 8% auf 13% an.

Als Behandlungsmethode gegen Angststörungen hat sich in den letzten Jahren immer mehr die kognitive Verhaltenstherapie durchgesetzt, für deren Effektivität es eine recht solide Beweisgrundlage gibt. Besonders entscheidend ist bei dieser Behandlung eine kontinuierliche aber kontrollierte Konfrontation mit dem jeweiligen Angstthema.

Doch die kognitive Verhaltenstherapie hat ein Problem. In vielen Fällen liegt die Ursache der Angststörungen nicht nur am Kind, sondern an der Art der Erziehung. Immer mehr Eltern versuchen, ihre Kinder vor Ängsten zu beschützen. Sie übernehmen das Sprechen für Kinder mit einer sozialen Phobie oder beschwichtigen Kinder mit generellen Angststörungen.

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