Sich mit typischen menschlichen Denkfehlern, Biases und kognitiven Verzerrungen auseinanderzusetzen ist essentiell, wenn man gute, rationale und wahrheitsgetreue Entscheidungen treffen will. Doch man darf nicht den Fehler machen, die eigene Rationalität zu überschätzen und evolutionär entwickelte Denk- und Entscheidungsmuster zu unterschätzen.
Es ist zu einfach, diese menschlichen Biases kategorisch als irrationales Verhalten abzutun. Bei den psychologischen Experimenten mit denen man diese kognitiven Verzerrungen feststellt, handelt es sich nämlich immer um einzelne voneinander unabhängige Entscheidungssituationen. Im echten Leben hingegen handelt es sich bei den meisten Entscheidungen um zusammenhängende Themenkomplexe mit vielen sich gegenseitig beeinflussenden Faktoren.
Gerade wenn es aber um große zusammenhängende Themenkomplexe geht, sollte man die natürlichen Entscheidungsheuristiken nicht von vornherein als sinnlos abtun, sondern überdenken, ob nicht doch eine gewisse evolutionäre Rationalität hinter ihnen steckt und das Bauchgefühl eine bessere Entscheidung liefert, als die rational durchdachte Strategie.
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