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Posts tagged Revolutionen
Ebenen der Freiheit - Gefängnis

Abgesehen vom harten Gefängnisalltag existiert in Angola eine florierende informelle Wirtschaft. Manche Häftlinge bieten gegrillte Hühnerteile an, andere schneiden ihren Mithäftlingen die Haare. Das ist zwar theoretisch nicht erlaubt, wird von der Gefängnisleitung aber geduldet. Denn in einem Gefängnis gibt es nicht nur ein Level an Macht und Freiheit. Auf dem untersten Level, wenn es um die Interaktion zwischen einzelnen Häftlingen geht, haben auch Gefangene ein hohes Maß an Selbstbestimmung. Würde man selbst diese Freiheit verbieten, wären Aufstände und Revolten die unvermeidliche Folge. Man gewährt den Häftlingen also Freiheit auf dem untersten Level, umso die Kontrolle auf einer Meta-Ebene zu behalten.

„Der Mensch ist nicht mehr der eingeschlossene, sondern der verschuldete Mensch.“ – Gilles Deleuze in seinem „Postskriptum über die Kontrollgesellschaften“.

Doch diese Ebenen von Freiheit und Macht sind kein Phänomen das nur Gefängnisse betrifft. Ganz im Gegenteil. Das Gefängnis als geschlossenes System ist lediglich leichter zu durchschauen als eine komplexe offene Gesellschaft.

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Industrialisierung und Demokratie

Und während man sicherlich darüber streiten kann, wie demokratisch die eine oder andere Nation wirklich ist, ist der Trend nicht zu verkennen. Die Demokratie als Regierungsform ist in den letzten Jahrzehnten auf dem Vormarsch.

Dennoch gibt es immer noch genug Staaten, in denen keine oder keine wirkliche Demokratie herrscht und ebenfalls viele, in denen die Demokratie nicht sehr stabil ist. Es stellt sich also die Frage, welche Faktoren eine Demokratisierung begünstigen und für eine stabile Demokratie sorgen.

In einer industrialisierten Wirtschaft hingegen, in der auch der tertiäre Sektor eine immer entscheidendere Rolle spielt, sind die Kosten von Unterdrückungsmaßnahmen für die Eliten weitaus höher.

Schließlich spielt die Mittelschicht bei der Demokratisierung eine entscheidende Rolle. Die Mittelschicht fungiert als Puffer zwischen Eliten und dem einfachen Volk. Ein großes Risiko, das die Demokratisierung für die Eliten beinhaltet, sind drastische Umverteilungsmaßnahmen. Wenn die Eliten aber wissen, dass es eine breite Mittelschicht gibt, die sich gegen zu drastische Umverteilungen einsetzen wird, dann ist das Risiko der Demokratisierung für die Eliten signifikant geringer.

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Ungleichheit und Demokratie - Konkavität

Grundsätzlich kann man von einem demokratischen System erwarten, dass es zu mehr Gleichheit in der Bevölkerung führt als ein autokratisches System. Denn in einer Demokratie, wie wir sie beispielsweise in den meisten europäischen Staaten haben, werden sich die politischen Maßnahmen und Entscheidungen langfristig rund um die Interessen des durchschnittlichen Wählers ansiedeln. Diese Tendenz hat Anthony Downs bereits 1957 in Form des „Medianwählertheorems“ beschrieben.

Im Vergleich dazu entscheiden in einem autokratischen System die Elite und deren Interessen über die politische Agenda.

Wenn sich ein Staat von einer Autokratie in eine Demokratie wandelt, haben die Eliten entsprechend mit Umverteilungsmaßnahmen zu rechnen. Je höher die Ungleichheit in der Gesellschaft, desto stärker werden sie unter diesen Umverteilungsmaßnahmen leiden.

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De jure & de facto Macht in Politik & Leben

In der Politikwissenschaft gibt es eine Theorie, die politische Macht in de jure Macht und de facto Macht unterteilt. De jure Macht ist die Macht, die eine Gruppe oder ein Individuum im politischen System hat. De jure Macht ist also beispielsweise das Wahlrecht der Bürger in einer Demokratie oder das unbeschränkte Recht des Diktators in einer Diktatur.

De facto macht ist die Macht außerhalb des politischen Systems und der politischen Institutionen. De facto Macht haben beispielsweise die Bürger bei einer Revolution oder das Militär bei einem Militärputsch.

In Situationen der Ruhe, der Rationalität, der Besonnenheit trifft man in der Regel sehr gute Entscheidungen. Doch genau wie die de facto Macht im politischen Raum, ist diese besonnene Entscheidungsmacht meist nur sehr vorübergehender Natur und löst sich auf, sobald man es mit dem Ernstfall zu tun bekommt.

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