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Posts tagged Privatsphäre
Kinder & moralischer Status

«Der Erziehungsstil von Helikoptereltern ist abzulehnen, weil er Kinder in ihrer gesunden Entwicklung stört und sie daran hindert, eigenständige Menschen zu werden.

Kinder mit gewaltsamen Mitteln zum richtigen Verhalten zu bewegen, ist abzulehnen, weil sich solche Mittel mitunter traumatisierend auf Kinder auswirken und somit auch auf ihr späteres Leben.»

Diese beiden Statements sind in ihrer Grundaussage vollkommen valide. Sowohl gewaltsame Erziehungsmittel als auch der Erziehungsstil von Helikoptereltern sind abzulehnen. Dennoch sind die beiden Statements inakzeptabel.

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Stabilisierung der „Labilen Welt“

Nick Bostrom legt in seinem Paper „The vulnerable world hypothesis.“ nicht nur die Gefahr einer schwarzen Kugel dar, sondern bietet auch einige Präventivmaßnahmen.

In Anbetracht einer Technologie, die unweigerlich zur Extinktion der Menschheit führt, ist das eigentliche Ziel technologischer Rückschritt. Doch wie im ersten Artikel schon erläutert, sind wir Menschen bisher unschlagbar darin, Kugeln aus der Urne zu ziehen, aber nicht in der Lage, unerwünschte Kugeln wieder zurückzulegen.

„For example, even if it were ordained that all technologies that can be developed will be developed, it can still matter when they are developed.” – Nick Bostrom in seinem Paper „The vulnerable world hypothesis.“

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Bürger als Fitness-Tracker der Stadt

Bristol im Südwesten Englands. Chicago im Nordosten von Illinois. Pittsburgh im Südwesten von Pennsylvania. All diese Städte befinden sich auf dem Weg zu einer Smart-City – einer Stadt, die Unmengen an Daten von Bürgern, Infrastruktur und Umwelt sammelt, um sich so flexibel an die Bedürfnisse der Bewohner (oder Politiker) anzupassen.

In Bristol sollen im Zuge des Projekts „Bristol Is Open“ willige Bewohner Daten von ihren Smartphones mit der Stadt teilen. Damit will die Verwaltung besonders in Bezug auf Energie, Luftqualität und den Verkehr zu einem weltweiten Vorreiter werden. An der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh sollen am gesamten Campus Mikrofone, Kameras, Feuchtigkeits- sowie Vibrationssensoren angebracht werden. Damit können Studenten und Lehrende jederzeit ruhige Räume zum Studieren oder belebte Plätze zum Diskutieren finden. Auch Chicago will sich im Zuge des Projekts „Array of Things“ zu einer innovativen Stadt entwickeln. Sensoren sollen Bürger beispielsweise über wenig befahrene Straßen informieren oder auf eine Luftqualität hinweisen, die besonders gut für Sport geeignet ist.

Normalerweise würde dieser Artikel jetzt in eine Privatsphäredebatte abschweifen. Doch neben dem Thema der Sicherheit und Privatsphäre ändert die Idee einer Smart-City ganz allgemein, was es heißt, ein mündiger, demokratischer Bürger zu sein – so die These von Casey Boyle in ihrem Essay „Pervasive Citizenship through #SenseCommons.“

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Überwachungs-Apatheia

Eine der herausragenden Erkenntnisse aus der Affäre rund um den Whistleblower Edward Snowden ist das erstaunliche Desinteresse der gemeinen Bevölkerung. Überwachung, Privatsphäre, Sicherheit – alles Themen, die uns tagtäglich betreffen, uns aber großteils ziemlich unberührt lassen.

Auf dieses Thema reagieren die meisten Menschen mit einer von zwei Einstellungen. Die einen meinen, man brauche keine Angst haben, wenn man nichts zu verbergen hat. Die Gegenposition spricht von einem Überwachungsstaat, gegen den man sich aber ohnehin nicht mehr wehren kann.

Obwohl diese beiden Positionen recht gegensätzlich sind, haben diverse Studien und Befragungen zu dieser Thematik gezeigt, dass viele Menschen je nach Fragestellung mit beiden Seiten sympathisieren. Diese Studien haben auch gezeigt, dass unabhängig von der konkreten Position meist eine sehr hohe Distanziertheit besteht. Vielen ist also bewusst, dass es hier ein Problem oder eine mögliche Gefahr gibt – die wenigsten machen sich aber ernsthafte Gedanken oder handeln, um sich zu schützen.

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Vorstellungskraft - Gefahr für Sicherheit

Im Zuge des Kalten Krieges hat eine ganz neue Art des Denkens Einzug in die Sicherheitspolitik erhalten. Das Denken in Szenarien wurde damals populär, denn klassische Experimente kann man in einem Nuklearkrieg nicht durchführen. Schon die wichtige Eigenschaft der Wiederholbarkeit eines Experiments ist nicht gegeben, wenn ein einziger Fehlversuch das Ende der Menschheit bedeuten kann.

Was damals begonnen hat zieht sich bis heute durch und wird immer populärer, wie die Philosophin Jutta Weber in ihrem Paper „Wild Cards. Imagination als Katastrophenprävention.“ beschreibt.

Wild Cards sind Bedrohungen, die zwar enorm unrealistisch sind, bei ihrem Eintreten aber drastische Konsequenzen haben würden. Also beispielsweise Roboterinsekten, die ganze Städte ausrotten, oder die Erpressung von Menschen auf Basis ihrer DNA-Daten.

Doch anders als in Zeiten des Kalten Krieges, wo sich die Szenarien immerhin auf ein konkretes Themengebiet beschränkten, greift das Szenariendenken heute in alle Lebensbereiche über. Genau hier liegt auch der Kritikpunkt von Jutta Weber.

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Bargeldabschaffung & volle Privatsphäre

Kaum ein anderes Thema schafft es so viele Verschwörungstheoretiker anzuziehen wie die Abschaffung des Bargeldes. Die einen verkaufen es als eine Vernichtung der Finanzkriminalität und Geldwäsche, die anderen lehnen es ab, weil es die totale Staatskontrolle erlaubt und dem Menschen die letzte Freiheit raubt.

Dass sich die Diskussion rund um die Abschaffung des Bargeldes im Großen und Ganzen um dieses Thema bewegt zeigt einiges über die Art in der wir denken. Wir denken in gewohnten Konzepten.

Denn die Abschaffung des Bargeldes muss gar nichts mit einer Veränderung in der Privatsphärestruktur des Finanzsystems zu tun haben. Dann nämlich nicht, wenn das Bargeld durch eine digitale Währung ersetzt wird.

Nur zwischen können und wollen ist bei den Zentralbanken ein Unterschied und zwischen können und wissen, dass man es kann, ist bei der Bevölkerung ein Unterschied.

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