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Posts tagged Menschheit
Wir, domestizierte Menschen

In meinem Artikel „Domestikation - eine Wende“ habe ich beschrieben, wie sibirische Wissenschaftler in den 1960er Jahren binnen weniger Jahre wilde Silberfüchse in mehr oder weniger zahme Haustiere verwandelten.

Die Wissenschaftler taten das, indem sie die zahmsten Füchse jeder Generation zu den Eltern der nachfolgenden Generation machten. Spannend dabei: Die zahmeren Generationen unterschieden sich nicht nur im Verhalten, sondern auch im Aussehen von ihren Vorfahren.

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Fitness - eine umfassende Perspektive

Wer an evolutionäre Fitness denkt, denkt im Regelfall an Individuen.

Wer viele Nachkommen zeugt, ist evolutionäre erfolgreich. Wer keine Nachkommen zeugt, wird auf kurz oder lang ausgelöscht.

In der evolutionären Realität ist Fitness aber ein viel bereiteres Phänomen. Es geht nicht nur um die persönliche Fitness, sondern auch um die Gesamtfitness.

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KI und die falsche Frage

Wie lange wird es wohl noch dauern, bis Maschinen uns Menschen in allen Aspekten überlegen sind? Wann wird die erste Künstliche Intelligenz ein Start-Up gründen und auf Basis ihrer eigenen innovativen Ideen ein Milliardenunternehmen aufbauen?

Für Claude Shannon – den Begründer der Informationstheorie – war die Antwort auf diese Frage schon vor einigen Jahrzehnten klar.

„I think that creative stuff is still a long ways off. But in the meantime it can be a boom to humanity. And I´d like to see that happen as soon as possible.” – Claude Shannon.

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Vorsorge für existenzielle Risiken

Existenzielle Risiken zählen zu den heikelsten Thematiken unserer Zeit. Heikel vor allem deshalb, weil sie im allgemeinen Bewusstsein nur wenig Rolle spielen, obwohl sie uns alle direkt betreffen.

Für Philosophen wie Nick Bostrom ist diese Tatsache eines der besten Beispiele menschlicher Irrationalität. Denn im Grunde sollten wir einen signifikanten Anteil unserer Ressourcen darin investieren, existenzielle Risiken zu vermeiden – schließlich steht die gesamte Menschheit auf dem Spiel.

Auch effektive Altruisten müssen sich in Anbetracht dieser Überlegungen die Frage stellen, ob eine Spende für die Prävention existenzieller Risiken nicht um einiges effektiver ist als eine Spende für das Entwurmen oder Impfen von Kindern.

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Robotermissbrauch & Gruppenzwang

In den kommenden Jahrzehnten werden Roboter ein immer wichtigerer Begleiter des alltäglichen Lebens werden. Ob als Kellner in einem Restaurant, als Postbote oder in der Produktionshalle.

Leider läuft die Zusammenarbeit von Robotern und Menschen nicht immer friedlich ab. So häufen sich die Fälle von Robotermissbrauch, im Zuge dessen Roboter beschädigt oder sogar zerstört werden.

Um in Zukunft ein florierendes Zusammenspiel von Mensch und Maschine zu garantieren, muss man Wege finden, Robotermissbrauch zu minimieren.

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Empathie - wir haben genug!

«Wir brauchen mehr Empathie. Wir brauchen mehr Empathie für zukünftige Generationen, um mit ökologischer Weitsicht zu handeln. Wir brauchen mehr Empathie für Menschen in Armut, um Leid zu bekämpfen.»

Empathie ist mit Sicherheit ein essentieller Faktor für ein humanes Miteinander. Doch Empathie ist auch ein evolutionäres Phänomen, eine Emotion. Dementsprechend orientiert sich die Empathie nicht gerne an Zahlen oder Fakten.

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Zukunftsrassismus

Existenzielle Risiken sind eine faszinierende Thematik. Nicht zuletzt deshalb, weil sie unsere Intuition immer wieder auf die Probe der Rationalität stellen. Denn sobald das Leben der gesamten Menschheit auf dem Spiel steht, sollten wir uns selbst bei einer minimalen Eintrittswahrscheinlichkeit sehr stark auf existenzielle Gefahren fokussieren.

In der Praxis spielen existenzielle Risiken aber so gut wie keine Rolle in unserem Leben, werden weder von Politikern noch den Medien häufig thematisiert.

Einer der Gründe dafür: Zukunftsrassismus.

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Zensur der Existenz

Traditionellerweise orientieren sich Wissenschaftler bei der Einschätzung von Naturkatastrophen stark an historischen Daten.

Um zu ermitteln, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer bedrohlichen Asteroiden-Kollision ist, sieht man sich die Größe früherer Einschlagkrater an.

Viele halten die möglichen Risiken von Teilchenbeschleunigern für vollkommen unbedenklich, weil im Umfeld der Erde schon immer hoch energetische Teilchenkollisionen stattgefunden haben und die Erde davon nie zerstört wurde.

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Existenzielle Risiken & Wahrscheinlichkeit

Ein Asteroid kollidiert mit der Erde und löscht die Menschheit aus. Ein Virus entkommt aus einem Biowaffenlabor und stürzt ganze Länder in den Tod.

Diese Events – sogenannte existenzielle Risiken – sind zugegebenermaßen sehr unwahrscheinlich. In diversen Risikoberichten wird die Wahrscheinlichkeit eines solchen Events auf 1 Milliardstel eingestuft.

Doch diese Risikoberichte haben ein gravierendes Problem: Die Chance einen Fehler zu machen, ist um Größenordnungen höher als das existenzielle Risiko selbst.

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Verschränkung des Krieges

„In Kriegen geht es ums Töten. […] Es geht um ein Töten in Haufen.“ – Elias Canetti in „Masse und Macht“

Der Krieg ist ein sehr sonderbares Phänomen. Die Gesellschaft hat den ganz ursprünglichen Sinn, den einzelnen Menschen vor seinem Tod zu bewahren. In einer starken Gemeinschaft können Schwächere von den Stärkeren mitgefüttert werden, durch die gemeinsamen Kräfte kann man größere Schutzmauern bauen und so weiter.

Im Krieg ist das anders. Denn der Krieg wird von einer Gesellschaft gegen die andere geführt. Beide Gesellschaften bedrohen sich gegenseitig mit dem Tod. Die Funktion der Gesellschaft kehrt sich also vollkommen um – gerade weil man Teil der Gemeinschaft ist, wird man vom Tod bedroht.

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Stabilisierung der „Labilen Welt“

Nick Bostrom legt in seinem Paper „The vulnerable world hypothesis.“ nicht nur die Gefahr einer schwarzen Kugel dar, sondern bietet auch einige Präventivmaßnahmen.

In Anbetracht einer Technologie, die unweigerlich zur Extinktion der Menschheit führt, ist das eigentliche Ziel technologischer Rückschritt. Doch wie im ersten Artikel schon erläutert, sind wir Menschen bisher unschlagbar darin, Kugeln aus der Urne zu ziehen, aber nicht in der Lage, unerwünschte Kugeln wieder zurückzulegen.

„For example, even if it were ordained that all technologies that can be developed will be developed, it can still matter when they are developed.” – Nick Bostrom in seinem Paper „The vulnerable world hypothesis.“

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Hypothese der „Labilen Welt“

Eine Atombombe zu bauen, ist theoretisch nicht sonderlich kompliziert. Praktisch gesehen stellt sich das ganz anders dar: Schon am Rohstoff – einige Kilogramm an Uran oder Plutonium – werden die meisten Bauversuche scheitern. Für die Menschheit ist das ein glücklicher Zufall.

Ein glücklicher Zufall!

1933 kam Leó Szilárd auf die Idee der nuklearen Kettenreaktion. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass diese Kettenreaktion nur mit erheblicher technischer Expertise zu erreichen ist. Was aber, wenn sich das Gegenteil herausgestellt hätte? Nehmen wir an, man hätte diese Kettenreaktion mit zwei Scheiben Metall und etwas elektrischen Strom erzeugen können. Jede kleine Terrormiliz hätte eine Atombombe bauen können. Die Menschheit wäre binnen weniger Monate vom Erdboden verschwunden und der Erdboden mit ihr.

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