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Posts tagged Kompliziertheit
Rache der Technologie

Technologie ist vor allem auch dazu da, unsere Probleme zu lösen und uns das Leben zu vereinfachen.[i]

Allerdings agieren viele unserer Technologien in komplexen Systemen. Und wie es komplexe Systeme nun einmal so an sich haben, ist die Lösung von Problemen alles andere als offensichtlich. Zwar ist es oft nicht schwer, das primäre Problem zu lösen – wer in ein komplexes System eingreift muss aber mit einer breiten Bandbreite an unerwarteten Konsequenzen rechnen.

Edward Tenner spricht in diesem Zusammenhang von den Rache-Effekten der Technologie. Während wir also noch mehr oder weniger weit von der Science-Fiction-Realität bösartiger Maschinen entfernt sind, schlagen viele Technologien bereits heute negativ zurück.

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Raketenbau und Künstliche Intelligenz

Raketenwissenschaft ist nicht umsonst eine Raketenwissenschaft. Viel komplizierter als die Raketenwissenschaft selbst ist aber der tatsächliche Bau von Raketen.

Elon Musk vergleicht die Konstruktion von Weltraumfahrzeugen mit dem Schreiben einer enorm komplexen Software. Nur kann man die Software in ihrer Gesamtheit nie testen und wenn man sie zum ersten Mal testet, darf sie keine Fehler mehr haben.

Doch jeder der schon einmal ein Stück Software programmiert hat, weiß: Eine Software zu entwickeln, die man nie testen darf und die dennoch von Beginn an ohne Bugs läuft, ist ein Ding der Unmöglichkeit.

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Zentralplanung als Overfitting

Vor allem in der Politik erleben wir immer wieder, dass komplexen Problemen mit noch komplexeren Lösungen begegnet wird. In der Regel funktioniert das reichlich schlecht.

Genau darin liegt auch ein entscheidendes Problem von zentraler Planung und zentralen Entscheidungsmechanismen.

Doch dieser Kritikpunkt betrifft nicht zentrale Entscheidungen per se. So kritisieren viele ganz simple Ideen wie das Bedingungslose Grundeinkommen, weil sie zentrale Eingriffe in der Wirtschaft für unsinnig halten.

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Urbanisierung der Komplexität

Die 10 innovativsten Städte der USA sorgen für 48% der Patente des Landes, obwohl sich lediglich 23% der Bevölkerung dort aufhalten. Nicht nur Menschen, sondern auch Ideen und Innovationen zeigen eine starke Tendenz zur Urbanisierung.

Dass diese Tendenz immer weiter ansteigt überrascht – sollten moderne Transportmittel und digitale Kommunikationswege doch eigentlich zu einer stärkeren Verbreitung von Innovation führen. In der Praxis ist genau das Gegenteil der Fall.

Und noch ein Trend sticht sofort ins Auge: Die Größe der Bevölkerung einer Stadt und ihr ökonomischer Output stehen in einem superlinearen Zusammenhang. Sprich: Je mehr Bewohner, desto höher der Output pro Bewohner.

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Wilde Probleme – Zahme Probleme

Wieso übernehmen in der Politik nicht endlich die Wissenschaftler? Die Sozialwissenschaften haben in den letzten Jahrzehnten einen rasanten Aufstieg erlebt – wieso werden unsere gesellschaftlichen Probleme nicht wissenschaftlich und endgültig gelöst?

Man sollte die Probleme unserer Gesellschaft endlich so angehen, wie man auch Probleme im Ingenieurswesen und den Naturwissenschaften angeht. Die Situation analysieren, nachdenken, Hypothesen aufstellen, Experimente durchführen und Lösungen finden.

Klingt einfach, ist aber unmöglich. In ihrem viel zu wenig beachteten Paper „Dilemmas in a General Theory of Planning“ stellten Horst Rittel und Melvin Webber schon 1973 fest, dass klassische Problemlösungsmethoden bei den komplexen Problemstellungen von Wirtschaft, Politik und Umwelt versagen.

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