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Posts tagged Kommunikation
Unterhaltungsdiskussionen

Diskussionen über die Existenz Gottes, den freien Willen oder den Beginn eines menschlichen Lebens haben eines gemeinsam: Es handelt sich in den meisten Fällen um reine Unterhaltungsdiskussionen.

Unterhaltungsdiskussionen behandeln Themen, die seit Jahrhunderten diskutiert werden, ohne wirkliche Ergebnisse oder neue Argumente hervorzubringen.

„It´s like you´re not really serious so you might as well have a half-hour discussion about free-will which I have no interest in.” – Eric Weinstein in einem Gespräch mit seinem Bruder Eric Weinstein.

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Distanz der Schlussfolgerung

Evolutionär gesehen verbrachten wir Menschen den Großteil unserer Zeit in Stämmen mit nicht mehr als 200 Menschen. Die Kultur und das Wissen in diesen Stämmen wurden vor allem durch Sprache und Erinnerung miteinander geteilt.

„In a world like that, all background knowledge is universal knowledge. All information not strictly private is public, period.” - Eliezer Yudkowsky in seinem Buch „Map and Territory”.

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Vertrauen in der Wirtschaft

Wirtschaft ist im Grunde nicht viel mehr als ein gigantisches Netzwerk. Ein gigantisches Netzwerk an Institutionen und Personen, die miteinander handeln, arbeiten, kommunizieren.

Das Ziel dabei: Die verschiedenen Teilnehmer am Netzwerk der Wirtschaft sollen so reibungslos wie möglich interagieren können. Denn je weniger Kosten bei der Interaktion verschwendet werden, desto mehr Ressourcen können in die Produktion von Mehrwert fließen.

Ein essentieller Faktor für das reibungslose Funktionieren menschlicher Netzwerke ist Vertrauen.

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Fehlschluss der Referenz

Trotz einer kleinen Gruppe an begeisterten Anhängern hat es weder Speed-Reading noch Speed-Listening zum Durchbruch geschafft.

Dabei liegen die Vorteile auf der Hand. Wenn ich mein Lesetempo verdopple, kann ich nicht nur zweimal mehr Bücher lesen – es halbiert sich auch der zeitliche Kostenaufwand eines jeden Buches um 50%.

Bücher, die keine 12 Stunden der eigenen Zeit wert sind, können aber sehr wohl 6 Stunden der eigenen Zeit wert sein. Man vergrößert also die Bandbreite an lesewürdigen Büchern.

Die gleiche Thematik gilt für Podcasts oder Hörbücher. Wer sie mit doppelter Geschwindigkeit hört, kann seinen Wissenszuwachs verdoppeln.

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Selbstzerstörung der Gruppe

Zu Beginn des Computerzeitalters gab es in Sachen Software nur ein Ziel: Die Software muss ein spezifisches Problem lösen. Wie die Software das tat, war mehr als zweitrangig, da schlussendlich ohnehin nur Experten die Maschinen bedienten.

Je mehr der Computer aber in die Hände von normalen Nutzern ohne technischen Hintergrund kam, desto mehr spielte die einfache Nutzbarkeit eine entscheidende Rolle. Heute designet kaum ein Software-Ingenieur seine Programme, ohne auch an die Nutzbarkeit zu denken.[i]

Doch bereits 2003 hat Clay Shirky in seiner Keynote „A Group is its own worst enemy” festgestellt, dass ein ganz neuer Faktor Einzug in die Softwarebranche erhalten hat: Soziale Software.

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Soziales im MINT-Studium

Das Akquirieren von MINT-Studenten ist eine der größten Herausforderungen, mit denen universitäre Systeme in Europa und Amerika konfrontiert sind. Doch nicht nur die Anzahl neuer Schüler spielt eine Rolle, eine weitere Challenge besteht im Erhalt des bestehenden Aufgebots an MINT-Studenten.

Die beste Metrik zur Vorhersage von Studienabbrechern sind – wer hätte es geahnt – die Noten. Studenten mit überdurchschnittlich guten Noten brechen nur sehr selten ab, Studenten mit schlechten Noten brechen häufig ab. Doch Noten verlieren ihren Informationswert abseits dieser Extreme.

Im Zuge ihres Papers „Educational commitment and social networking: The power of informal networks” haben Justyna P. Zwolak et al. eine Studie mit 273 Studenten der Florida International University durchgeführt. Diese Studenten haben alle einen Einstiegskurs zum Thema Elektrizität und Magnetismus absolviert. Für den darauffolgenden Kurs haben sich nur mehr 212 Studenten angemeldet, der Rest hat abgebrochen.

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Gang auf heißen Kohlen & Signale

Regionen wie Tamil Nadu im Süden Indiens waren für Evolutionstheoretiker lange Zeit ein großes Mysterium. Zu den üblichen religiösen Praktiken der Männer dieser Region gehört das Laufen auf heißen Kohlen oder das Durchstechen der eigenen Wangen mit Speeren und Messern.

Aus Sicht der evolutionären Fitness sind derartige Verhaltensweisen ziemlich absurd. Dennoch stellen solche Phänomene keine Seltenheit dar. Vielmehr sucht man vergeblich nach Stämmen oder Religionen, die keine evolutionär scheinbar kontraproduktiven Verhaltensmuster aufweisen.

Im Zuge der 1990er Jahre hat sich allerdings eine Erklärung für diese Phänomene etabliert: Derartige Rituale sind Signale, die von Stärke und gutem Charakter zeugen. Ähnlich wie der Pfau, der sich ein extravagantes Gefieder leistet, um den Weibchen seine Stärke zu beweisen.

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