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Posts tagged Kapitalismus
Schnellere Pferde & Funktionsmüdigkeit

“If I had asked people what they wanted, they would have said faster horses.” – vielleicht Henry Ford.

Mit diesem Zitat kommt der Automobilmagnat Henry Ford bis heute in diversen Debatten rund um das Thema der Innovation vor. Abgesehen davon, dass es keine Beweise dafür gibt, dass Ford diese Worte tatsächlich jemals gesprochen hat, steckt in ihnen viel Wahrheit.

Doch meist wird dieses Zitat als ein Anstoß für radikale Innovation verstanden. Meist wird dieses Zitat dahingehend verstanden, dass man den Kunden mehr gibt, als sie verlangen. Ja, dass man den Kunden mehr gibt, als sie sich erträumen können.

Tatsächlich hat dieses Zitat aber noch eine ganz andere Bedeutung: Man muss den Kunden weniger geben, als sie verlangen.

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Bitcoin – eine lange Geschichte

Was macht eigentlich Bitcoin so populär? Diese Frage hat man sich zu den Hype-Zeiten der berüchtigten Kryptowährung auf der ganzen Welt gestellt. Die Technologie ist sicherlich spannend, wird aber vom Großteil der Menschen, die meisten Bitcoin-Spekulanten und der Autor dieses Artikels eingeschlossen, ansatzweise bis gar nicht verstanden.

Tatsächlich spielt bei Bitcoin wohl das Narrativ eine viel entscheidendere Rolle, als die kryptografischen Genialitäten, die der Blockchain-Technologie zugrunde liegen. Und es ist kein neues Narrativ. Es ist ein Narrativ rund um ein Thema, das alle betrifft, niemand wirklich versteht und das in vielen Fällen als Sündenbock für den Hass gegenüber Institutionen und Machthabern dient: unser Währungssystem.

Die weit verbreitete Ignoranz gegenüber der Funktionsweise unseres Währungssystems bietet sehr fruchtbaren Boden für jegliche Innovationen in diesem Bereich. 1873 führte man in den USA den Goldstandard ein. Davor hatte man einen Bimetallstandard mit Gold und Silber.

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Resilienz kommt selten allein

Aktuell halten sich die Rufe nach mehr Resilienz unserer Wirtschaft noch in Grenzen. Doch sobald die gesundheitliche Krise überstanden ist, werden viele mit der talebschen Forderung nach mehr Antifragilität an die Türen unserer Politiker klopfen.

Diese Politiker sind dann vor allem gefordert, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten. Denn politische Maßnahmen sind vor allem in der Wirtschaft immer ein Balance-Akt. Ein Balance-Akt zwischen Sicherheit/Antifragilität auf der einen sowie Wachstum/Effizienz auf der anderen Seite.

Dazu kommt, dass der Recency-Bias unser Denken über ökonomische Resilienz viel zu stark in Richtung einer Resilienz gegenüber Pandemien lenkt. Doch ein ökonomisches System muss nicht nur gegenüber Pandemien, sondern ganz allgemein resilient sein. In diesem Zusammenhang muss man breit gefächerten historischen also mit Sicherheit mehr Wichtigkeit schenken als unseren kurzfristigen Covid-19-Erkenntnissen.

Also ein Ja zu mehr Antifragilität und Resilienz aber ein Nein zu einem verzerrten Fokus auf eine epidemie-resiliente Wirtschaft und ein Nein zu Maßnahmen, die zwar gut klingen, empirisch gesehen aber das Gegenteil ihrer Intention bewirken.

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Der Weg zur Freunderlwirtschaft

Dass es sich bei diesem Sozialismusargument um einen fiktiven Vergleich handelt, haben viele Kapitalismusbefürworter schon lange erkannt. Tatsächlich argumentieren selbige, darunter auch der Autor dieses Artikels, aber in Bezug auf den Kapitalismus ebenfalls gerne mit fiktiven Vergleichen.

Viele der Missstände des Kapitalismus, wie die intensive Verzahnung von Politikern und Unternehmern, den Nepotismus oder die stetig wachsende Lobbying-Branche, tun die Kapitalismus-Fürsprecher damit ab, dass es sich hierbei nicht um wirklichen freien Kapitalismus handelt.

Doch auch dieses Argument ist ein sehr schwaches und ein fiktiver Vergleich. In Staaten mit Demokratien und Kapitalismus sind diese Auswüchse nämlich so gut wie immer zu beobachten. Der tatsächliche Kapitalismus scheint also eine Tendenz zu einer Verzahnung von Politik und Wirtschaft, eine Tendenz zur Freunderlwirtschaft, zu haben.

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Ablösepakete – Absurdität oder Logik

Vorstandsgehälter im sechs- und siebenstelligen Bereich sorgen im öffentlichen Diskurs immer wieder für Empörung. Besonders die hohen Ablösesummen für Vorstände, die in ihrer Funktion großen Schaden angerichtet haben, sind für viele unverständlich und ein Zeichen der irrationalen Auswüchse des Kapitalismus.

Dies mag zum Teil auch erklären, wie es dazu kommen konnte, dass der Vorstandsvorsitzende von Merrill Lynch im Jahre 2007 ein Ablösepaket im Umfang von 160 Millionen US-Dollar bekommen hat, nachdem die Bank unter ihm Verluste in Höhe von fast 8 Milliarden US-Dollar verbuchen musste.

Das bedeutet aber keinesfalls, dass bei dem einen oder anderen Ablösepaket nicht auch die Verhaberung eine entscheidende Rolle spielt. Dies ist aber vor allem in Betrieben zu beobachten, bei denen, e.g. durch Staatsbeteiligungen, enge Kontakte mit der Politik bestehen. Im rein privatwirtschaftlichen Bereich sind die Beteiligten oft zu gewinnorientiert, als das sie sich so eine Verhaberung leisten würden.

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