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Posts tagged Entwicklungshilfe
Spenden - Kontrollierte Studien

Randomisierte kontrollierte Studien sind der Goldstandard zum Test von Medikamenten und anderen Maßnahmen im Gesundheitssektor. Und obwohl sich randomisiert kontrollierte Studien im Gesundheitsbereich mehr als bewährt haben, sind sie in vielen anderen Gebieten unseres Lebens absolute Mangelware.

So auch im Wohltätigkeitssektor.

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Grenzen des Altruismus

In meinem einführenden Artikel zum effektiven Altruismus habe ich ein paar drastische Vergleiche angeführt. So kann man für den Preis eines Kaffees von Starbucks einige Kinder in Entwicklungsländern entwurmen. Für den Preis neuer Kopfhörer kann man einige Menschen vor dem Erblinden retten.

Rein auf Basis dieser Vergleiche scheint es absolut unmoralisch, irgendwelche Luxusgüter zu konsumieren. Wer sich diese Fakten vor Augen führt, wird unweigerlich zu der Conclusio kommen, dass absoluter Minimalismus die einzige moralisch akzeptable Lebensform ist.

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Empathie - wir haben genug!

«Wir brauchen mehr Empathie. Wir brauchen mehr Empathie für zukünftige Generationen, um mit ökologischer Weitsicht zu handeln. Wir brauchen mehr Empathie für Menschen in Armut, um Leid zu bekämpfen.»

Empathie ist mit Sicherheit ein essentieller Faktor für ein humanes Miteinander. Doch Empathie ist auch ein evolutionäres Phänomen, eine Emotion. Dementsprechend orientiert sich die Empathie nicht gerne an Zahlen oder Fakten.

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Repression, Korruption und Schulden

Einer korrupten und repressiven Regierung Geld zu leihen, klingt nach keiner sonderlich weisen Idee. Die korrupten Politiker verwenden das geliehene Geld ohnehin nur für ihre eigenen Interessen – das Volk geht leer aus.

Allerdings gibt es Umstände, unter denen die Bevölkerung von den Krediten ihrer ausbeuterischen Herrscher profitieren kann – so die These von Viral V. Acharya und Kollegen in ihrem Paper „When is debt odious? A theory of repression and growth traps”.[i]

Wenn ein Investor einem Land Geld leiht, spielen zwei Faktoren eine Rolle:

1. Die wirtschaftliche Fähigkeit des Landes, die Schulden zurückzuzahlen.

2. Die politische Bereitschaft, die Schulden zurückzuzahlen.

Die wirtschaftliche Fähigkeit hängt ganz einfach von der finanziellen Lage des jeweiligen Staates ab. Wenn die Nation stark wächst und hohe Steuereinnahmen generiert, ist diese Fähigkeit hoch.

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Teufelskreis Korruption – Kongo & Flüsse

Gemessen an natürlichen Ressourcen und anderen ökonomischen Faktoren sollte die Demokratische Republik Kongo eine wirtschaftlich florierende Nation sein. Doch die Arbeitslosenrate lag in den letzten 20 Jahren nie unter 44%, im Normallfall liegt sie sogar über 60 Prozent. Die Menschen leben in Armut, Wirtschaft und Politik sind von Korruption durchzogen und nach den Merkmalen einer modernen Metropole sucht man in der Hauptstadt Kinshasa vergeblich.

Den Grundstein für diese enttäuschende Entwicklung hat der belgische König im 19. Jahrhundert mit einem unfassbaren Maß an Ausbeutung und Brutalität gelegt. Bis er die Kolonie 1908 dem belgischen Staat übergab, sind unter seinen genozidartigen Maßnahmen circa 12 Millionen Kongolesen ums Leben gekommen.

1965, gerade einmal 5 Jahre nach Unabhängigkeit der Republik Kongo, kam der 35-jährige Mobutu im Zuge eines Militärcoups an die Macht. Er führte eine neue Währung ein, begann große Industrieprojekte, versuchte die Landwirtschaft zu revolutionieren. Seine Maßnahmen, die in den ersten Jahren vielversprechend aussahen, entpuppten sich aber bald als ökonomische Katastrophe und stürzten die Demokratische Republik Kongo endgültig in den Ruin.

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Ehegeschenk als Krisenversicherung

„The vibrations created an earthquake known as a ‘megathrust’. It had a magnitude of 9.1, releasing 40 zettajoules of energy, enough to sustain global energy consumption for 80 years, and equivalent to 500 million Hiroshima atomic bombs. The shock that started just 50 km from the coast of Aceh […]” – Richard Davies in seinem Buch “Extreme Economies: Survival, Failure, Future – Lessons from the World’s Limits.”

2004 kam es im Indischen Ozean zu einem unterseeischen Megathrust-Erdbeben. Dieses Erdbeben – das drittstärkste Beben das jemals aufgezeichnet wurde – setzte eine Reihe an Tsunamis in Gang, die an den Küsten des indischen Ozeans zu verheerenden Folgen führten. Am gravierendsten wurde Indonesien getroffen. Rund um die indonesische Provinz Aceh kamen fast 170.000 Menschen ums Leben – 55 Prozent der dortigen Bevölkerung.

Diese Katastrophe hätte das Ende der ehemals wirtschaftlich starken Provinz Aceh bedeuten können. Doch das tat sie nicht. Binnen weniger Jahre haben die Bewohner 140.000 neue Häuser gebaut und eine florierende Wirtschaft von Restaurants, Cafés und Co. erschaffen. Natürlich halfen dabei auch Hilfsgelder aus anderen Ländern. Doch noch bevor die ersten Hilfsgelder und Entwicklungshelfer nach Aceh gekommen sind, hat das informelle kulturelle Versicherungssystem der Provinz über die größte Not hinweggeholfen.

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