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Posts tagged Armut
Die Luxuselite

Bis vor wenigen Jahrzehnten war enormer Reichtum offensichtlich erkennbar. Die Kleidung, ein gepflegtes Äußeres, das Essen. All diese Faktoren bildeten eine klare Grenze zwischen den Eliten und dem Rest der Gesellschaft.

„This is why today, unlike a century ago, a plutocrat is hard to spot in a crowd, as the economist Don Boudreaux has pointed out. Next time you are in a restaurant, look at the person at the next table. Is he or she a billionaire?“ - Matt Ridley in seinem Buch „How innovation works”.

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Perspektive des Spendens

Die Welt ist voll von dringlichen Problemen – reichend vom Klimawandel über Armut bis hin zu tödlichen Krankheiten. Das wirft natürlich die Frage auf, welche dieser Probleme man selbst in Angriff nehmen soll.

Soll ich mein Geld lieber in den Kampf gegen den Klimawandel investieren, oder für Menschen in absoluter Armut spenden?

Zur Beantwortung dieser Frage scheint es sehr naheliegend, die Wichtigkeit der verschiedenen Probleme abzuwägen.

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Teufelskreis Korruption – Kongo & Flüsse

Gemessen an natürlichen Ressourcen und anderen ökonomischen Faktoren sollte die Demokratische Republik Kongo eine wirtschaftlich florierende Nation sein. Doch die Arbeitslosenrate lag in den letzten 20 Jahren nie unter 44%, im Normallfall liegt sie sogar über 60 Prozent. Die Menschen leben in Armut, Wirtschaft und Politik sind von Korruption durchzogen und nach den Merkmalen einer modernen Metropole sucht man in der Hauptstadt Kinshasa vergeblich.

Den Grundstein für diese enttäuschende Entwicklung hat der belgische König im 19. Jahrhundert mit einem unfassbaren Maß an Ausbeutung und Brutalität gelegt. Bis er die Kolonie 1908 dem belgischen Staat übergab, sind unter seinen genozidartigen Maßnahmen circa 12 Millionen Kongolesen ums Leben gekommen.

1965, gerade einmal 5 Jahre nach Unabhängigkeit der Republik Kongo, kam der 35-jährige Mobutu im Zuge eines Militärcoups an die Macht. Er führte eine neue Währung ein, begann große Industrieprojekte, versuchte die Landwirtschaft zu revolutionieren. Seine Maßnahmen, die in den ersten Jahren vielversprechend aussahen, entpuppten sich aber bald als ökonomische Katastrophe und stürzten die Demokratische Republik Kongo endgültig in den Ruin.

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Ehegeschenk als Krisenversicherung

„The vibrations created an earthquake known as a ‘megathrust’. It had a magnitude of 9.1, releasing 40 zettajoules of energy, enough to sustain global energy consumption for 80 years, and equivalent to 500 million Hiroshima atomic bombs. The shock that started just 50 km from the coast of Aceh […]” – Richard Davies in seinem Buch “Extreme Economies: Survival, Failure, Future – Lessons from the World’s Limits.”

2004 kam es im Indischen Ozean zu einem unterseeischen Megathrust-Erdbeben. Dieses Erdbeben – das drittstärkste Beben das jemals aufgezeichnet wurde – setzte eine Reihe an Tsunamis in Gang, die an den Küsten des indischen Ozeans zu verheerenden Folgen führten. Am gravierendsten wurde Indonesien getroffen. Rund um die indonesische Provinz Aceh kamen fast 170.000 Menschen ums Leben – 55 Prozent der dortigen Bevölkerung.

Diese Katastrophe hätte das Ende der ehemals wirtschaftlich starken Provinz Aceh bedeuten können. Doch das tat sie nicht. Binnen weniger Jahre haben die Bewohner 140.000 neue Häuser gebaut und eine florierende Wirtschaft von Restaurants, Cafés und Co. erschaffen. Natürlich halfen dabei auch Hilfsgelder aus anderen Ländern. Doch noch bevor die ersten Hilfsgelder und Entwicklungshelfer nach Aceh gekommen sind, hat das informelle kulturelle Versicherungssystem der Provinz über die größte Not hinweggeholfen.

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Mitleidsverlust – ein tödlicher Denkfehler

Wenn wir uns nur über eine einzige Person in Not Gedanken machen, ist das für unseren evolutionär gewachsenen Denkapparat sehr leicht zu bewältigen. Wir fühlen einen klaren Affekt, haben Mitgefühl und wollen dem anderen helfen.

Wie Wissenschaftler aber zeigen, nimmt dieses Mitleid schon ab zwei Personen ab.

Ein Grund dafür ist die Aufmerksamkeit. Wenn es zwei oder noch mehr Personen gibt, denen man helfen soll, kann man sich nicht voll auf eine Person konzentrieren. Dabei ist gerade die Aufmerksamkeit ein so entscheidender Faktor bei der Entstehung von Affekten und Emotionen.

Doch neben der Aufmerksamkeit gibt es noch einen weiteren dezisiven Grund, der zum rasanten Mitleidsverlust führt. In unserem Denken und Fühlen stellt eine einzige Person eine psychologisch kohärente Einheit dar. In eine Person kann man sich leicht hineinversetzen, sich die Lage wirklich vorstellen. Sobald man hingegen eine Gruppe betrachtet, löst sich diese Kohärenz in Rauch auf und man beginnt die Sache nur mehr sehr oberflächlich zu betrachten.

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Wieso wir Genozide ignorieren

Ein Toter ist eine Tragödie, Tausend Tote sind eine Statistik. Diesen Satz als Einleitung zu verwenden, ist zugegebenermaßen ziemlich stumpf. Es ist ein Satz der sich enormer Beliebtheit erfreut, ist er doch einfach zu rezitieren und beinhaltet viel Wahrheit. Doch in der Verwendung dieses Zitats steckt auch eine tragische Ironie: Tausendmal gehört, aber tausendmal ist nichts passiert.

„Nie wieder“, schrien und schrieben die Leute nach dem Holocaust. „Nie wieder“, schreien und schreiben die Leute auch heute noch jedes Jahr bei Gedenkfeiern zu diesem schrecklichen Ereignis. Doch aus „Nie wieder“ wurde der Genozid in Kambodscha in den 1970er Jahren. Daraus wurden der Genozid in Ruanda im Jahre 1994, der Genozid in Zimbabwe im Jahre 2000 und der Genozid in Darfur, der im Grunde bis heute nicht beendet ist.

Das Problem: Die Debatte ist mit dem obigen Zitat meist beendet. Niemand denkt weiter, wieso Tausend Tote nur eine Statistik sind. Niemand überdenkt, was man tun kann, damit sie zu mehr als einer Statistik werden.

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Selbstüberschätzung – das Erbe des Erfolgs

Ökonomischer, akademischer und gesellschaftlicher Erfolg wird selbst in sehr offenen Gesellschaften mit einem guten Sozialsystem und Unterstützung für alle Schichten immer noch vererbt. Prestigeträchtige Firmen nehmen eher Bewerber aus prestigeträchtigen Unis und erfolgreiche Unternehmer kommen tendenziell aus erfolgreichen Familien. Für diesen Zustand gibt es verschiedene Erklärungsmodelle reichend von bewusster oder unbewusster Diskriminierung hin zu strukturellen und systematischen Faktoren, die schwer zu identifizieren sind.

Ein wichtiger und oft übersehener Faktor ist das Selbstbewusstsein.

In vier Studien mit insgesamt 152.661 Teilnehmern (S1: 150.949, S2: 433, S3: 1.000, S4: 279) konnten sie, dass vor allem die subjektive Einschätzung des eigenen Status die Selbstüberschätzung entscheidend beeinflusst.

Dabei wurde die Selbstüberschätzung anhand des sogenannten Overplacements gemessen. Man gab den Teilnehmern also bestimmte Aufgaben und befragte sie dahingehend, wie gut sie ihre eigene Leistung gegenüber der Leistung der anderen Teilnehmer einschätzen. Diese subjektive Einschätzung verglich man mit einer objektiven Einordnung der Leistung. Je stärker die Differenz zwischen subjektiver Einschätzung und objektiver Einordnung, desto höher die Selbstüberschätzung.

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