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Posts tagged Entwicklungsländer
Die Luxuselite

Bis vor wenigen Jahrzehnten war enormer Reichtum offensichtlich erkennbar. Die Kleidung, ein gepflegtes Äußeres, das Essen. All diese Faktoren bildeten eine klare Grenze zwischen den Eliten und dem Rest der Gesellschaft.

„This is why today, unlike a century ago, a plutocrat is hard to spot in a crowd, as the economist Don Boudreaux has pointed out. Next time you are in a restaurant, look at the person at the next table. Is he or she a billionaire?“ - Matt Ridley in seinem Buch „How innovation works”.

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Spenden - Kontrollierte Studien

Randomisierte kontrollierte Studien sind der Goldstandard zum Test von Medikamenten und anderen Maßnahmen im Gesundheitssektor. Und obwohl sich randomisiert kontrollierte Studien im Gesundheitsbereich mehr als bewährt haben, sind sie in vielen anderen Gebieten unseres Lebens absolute Mangelware.

So auch im Wohltätigkeitssektor.

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Empathie - wir haben genug!

«Wir brauchen mehr Empathie. Wir brauchen mehr Empathie für zukünftige Generationen, um mit ökologischer Weitsicht zu handeln. Wir brauchen mehr Empathie für Menschen in Armut, um Leid zu bekämpfen.»

Empathie ist mit Sicherheit ein essentieller Faktor für ein humanes Miteinander. Doch Empathie ist auch ein evolutionäres Phänomen, eine Emotion. Dementsprechend orientiert sich die Empathie nicht gerne an Zahlen oder Fakten.

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Juristische Qualität & Wirtschaft

Natürliche Ressourcen, der Kapitalstock und die Bildung der Bürger entscheiden über die wirtschaftliche Stärke eines Staates. Was im gesellschaftlichen Diskurs aber gerne übersehen wird ist ein weiterer essentieller Faktor: Die Qualität der staatlichen Institutionen.

Dabei spielen nicht nur Korruption oder politische Instabilität eine Rolle – auch die Sicherheit von Verträgen beeinflusst das wirtschaftliche Treiben. Wenn das Durchsetzen von Verträgen teuer und umständlich ist, entwickelt sich ein Mangel an beziehungsspezifischen Investitionen.

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Repression, Korruption und Schulden

Einer korrupten und repressiven Regierung Geld zu leihen, klingt nach keiner sonderlich weisen Idee. Die korrupten Politiker verwenden das geliehene Geld ohnehin nur für ihre eigenen Interessen – das Volk geht leer aus.

Allerdings gibt es Umstände, unter denen die Bevölkerung von den Krediten ihrer ausbeuterischen Herrscher profitieren kann – so die These von Viral V. Acharya und Kollegen in ihrem Paper „When is debt odious? A theory of repression and growth traps”.[i]

Wenn ein Investor einem Land Geld leiht, spielen zwei Faktoren eine Rolle:

1. Die wirtschaftliche Fähigkeit des Landes, die Schulden zurückzuzahlen.

2. Die politische Bereitschaft, die Schulden zurückzuzahlen.

Die wirtschaftliche Fähigkeit hängt ganz einfach von der finanziellen Lage des jeweiligen Staates ab. Wenn die Nation stark wächst und hohe Steuereinnahmen generiert, ist diese Fähigkeit hoch.

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Teufelskreis Korruption – Kongo & Flüsse

Gemessen an natürlichen Ressourcen und anderen ökonomischen Faktoren sollte die Demokratische Republik Kongo eine wirtschaftlich florierende Nation sein. Doch die Arbeitslosenrate lag in den letzten 20 Jahren nie unter 44%, im Normallfall liegt sie sogar über 60 Prozent. Die Menschen leben in Armut, Wirtschaft und Politik sind von Korruption durchzogen und nach den Merkmalen einer modernen Metropole sucht man in der Hauptstadt Kinshasa vergeblich.

Den Grundstein für diese enttäuschende Entwicklung hat der belgische König im 19. Jahrhundert mit einem unfassbaren Maß an Ausbeutung und Brutalität gelegt. Bis er die Kolonie 1908 dem belgischen Staat übergab, sind unter seinen genozidartigen Maßnahmen circa 12 Millionen Kongolesen ums Leben gekommen.

1965, gerade einmal 5 Jahre nach Unabhängigkeit der Republik Kongo, kam der 35-jährige Mobutu im Zuge eines Militärcoups an die Macht. Er führte eine neue Währung ein, begann große Industrieprojekte, versuchte die Landwirtschaft zu revolutionieren. Seine Maßnahmen, die in den ersten Jahren vielversprechend aussahen, entpuppten sich aber bald als ökonomische Katastrophe und stürzten die Demokratische Republik Kongo endgültig in den Ruin.

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Ehegeschenk als Krisenversicherung

„The vibrations created an earthquake known as a ‘megathrust’. It had a magnitude of 9.1, releasing 40 zettajoules of energy, enough to sustain global energy consumption for 80 years, and equivalent to 500 million Hiroshima atomic bombs. The shock that started just 50 km from the coast of Aceh […]” – Richard Davies in seinem Buch “Extreme Economies: Survival, Failure, Future – Lessons from the World’s Limits.”

2004 kam es im Indischen Ozean zu einem unterseeischen Megathrust-Erdbeben. Dieses Erdbeben – das drittstärkste Beben das jemals aufgezeichnet wurde – setzte eine Reihe an Tsunamis in Gang, die an den Küsten des indischen Ozeans zu verheerenden Folgen führten. Am gravierendsten wurde Indonesien getroffen. Rund um die indonesische Provinz Aceh kamen fast 170.000 Menschen ums Leben – 55 Prozent der dortigen Bevölkerung.

Diese Katastrophe hätte das Ende der ehemals wirtschaftlich starken Provinz Aceh bedeuten können. Doch das tat sie nicht. Binnen weniger Jahre haben die Bewohner 140.000 neue Häuser gebaut und eine florierende Wirtschaft von Restaurants, Cafés und Co. erschaffen. Natürlich halfen dabei auch Hilfsgelder aus anderen Ländern. Doch noch bevor die ersten Hilfsgelder und Entwicklungshelfer nach Aceh gekommen sind, hat das informelle kulturelle Versicherungssystem der Provinz über die größte Not hinweggeholfen.

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Eindimensionales Funktionsverständnis

Aus Sicht von Europäern und US-Amerikanern haben Zölle vor allem den Zweck, eigene Produzenten zu schützen.

Wenn wir Zollfreiheit fordern, dann denken wir an diese Funktionsweise von Zöllen. Doch uns ist nicht bewusst, dass es sich hierbei um ein eindimensionales Funktionsverständnis handelt. In sehr armen Staaten sind Zölle nämlich eine tatsächliche und notwendige Einnahmequelle.

Auf Basis unserer Denkweise über die Funktion von Quarantänemaßnahmen bewerten wir auch die Anwendung dieser Maßnahmen in anderen Staaten. Dass es sich abermals um ein eindimensionales Funktionsverständnis handelt kommt uns dabei nicht in den Sinn.

In einem Land wie Sierra Leone bedeutet häusliche Quarantäne nämlich etwas ganz anderes als bei uns. Die Menschen haben meist keinerlei Nahrungsmittel auf Lager, viele haben nicht einmal Wasser zu Hause. 20 Tage in der eigenen Hütte zu überleben, ist also nicht möglich. Man ist angewiesen auf das Militär und die Polizei, die die Quarantäne kontrollieren. Und genau diese Parteien nutzen die Notlage der Menschen schamlos aus.

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