text

Fehlende Fake-News

Unsere Medienlandschaft ist voll von gigantischen Problemen. Reichend von Filterblasen über die negativen Effekte des Mikrotargeting bis hin zu allgegenwärtigen Fake-News.

Mit Filterblasen und dem Mikrotargeting habe ich mich in der Vergangenheit bereits beschäftigt. Die Ergebnisse meiner beiden Artikel „Mikrotargeting - eine Phantasie“ und „Filterblasen – ein Ablenkungsmanöver“ waren allerdings recht ernüchternd.

Denn sowohl Mikrotargeting als auch Filterblasen stellen wissenschaftlich gesehen keine relevanten Problematiken dar. Das geht soweit, dass man ihre negativen Effekte empirisch nur schwerlich nachweisen kann.

Read More
Arme Unternehmer

Immer wieder deuten Studien darauf hin, dass Unternehmer im Schnitt weniger verdienen als äquivalente Personen in einem Angestelltenverhältnis. Wie viel Einkommensverlust die Selbstständigen in Kauf nehmen, schwankt je nach Studie und liegt in der Regel zwischen 4 und 15 Prozent.

Und das obwohl Unternehmer Arbeitsplätze schaffen und Innovationen in die Welt setzen, von denen die Restbevölkerung ungemein profitiert. Die Schlussfolgerung scheint eindeutig: Wenn der Unternehmer ökonomisch verliert, während die Gesellschaft davon profitiert, handelt es sich um ein Versagen des Marktes. Der Staat muss also eingreifen und Unternehmer fördern.

Read More
Hypothesen & Passwörter

«Lehrer: Was ist Licht?

Schüler: Licht hat sowohl Wellen- als auch Teilcheneigenschaften. Man spricht vom Welle-Teilchen-Dualismus.»

In unserem Bildungssystem bekommt der Schüler mit dieser Antwort alle Punkte. In der Realität ist seine Antwort meist wertlos – so die These von Eliezer Yudkowsky.

Read More
Kulturalismus

„Wäre es nicht Österreich, wo die Corona-Zahlen jetzt explodieren, sondern irgendein weit entferntes Land, dann würde man in Österreich jetzt sagen: Naja, die sind nun mal kulturell, medizinisch und verwaltungstechnisch nicht so weit wie wir.“ – Tweet von Florian Aigner (@florianaigner) vom 19. September.

Der Physiker Florian Aigner deutet mit diesem Tweet auf ein Phänomen hin, welches auch Yuval Noah Harari in seinem Buch „Sapiens“ thematisiert: Während Rassismus in den meisten gesellschaftlichen Kreisen mit Ablehnung begegnet wird, ist der Kulturalismus weit verbreitet.

Read More
Epistemische Ungerechtigkeit – Kinder

Der Begriff der epistemischen Ungerechtigkeit stammt ursprünglich von der britischen Philosophin Miranda Fricker. Diese Form der Ungerechtigkeit kommt dann zum Tragen, wenn Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe weniger Glaubwürdigkeit zugesprochen wird.

Damit ist die epistemische Ungerechtigkeit eine sehr fundamentale Form der Diskriminierung: Der Mensch wird in seiner essentiellen Fähigkeit, zu wissen, diskriminiert.

Read More
Zeit, Beziehung, Filter - die Universität

«Universitäten sind ineffizient, unflexibel und antiquiert. Sie sind ineffizient, weil viele Dinge gelehrt werden, die keinerlei praktische Relevanz haben. Sie sind unflexibel, weil Studenten zur gleichen Zeit am gleichen Ort lernen müssen. Sie sind antiquiert, weil sie immer noch auf Vorlesungen mit Tafel und Kreide beruhen.»

Gerade in Anbetracht von Covid-19 scheint die Zeit reif, die Universitäten vollkommen zu revolutionieren. Alles digital, alles on-demand.

Doch dieser Schein trügt, wie der Ökonom und Politikwissenschaftler Michael Munger betont. Viele der geäußerten Kritikpunkte haben zwar durchaus Validität, verdecken aber die Kehrseite der Medaille.

Read More
Bewertung wohltätiger Organisationen

Die meisten Menschen spenden auf einer primär emotionalen Basis – spenden also aus dem Affekt heraus oder für Zwecke, die ihnen selbst sehr nahe sind.

Das ist an sich nicht schlecht, aber im Normalfall nicht maximal effizient.

Doch auch für zahlengetriebene Spender ist es keine einfache Angelegenheit, maximal effizient zu spenden. So führt der erste Instinkt dazu, sich die finanziellen Zahlen potentieller wohltätiger Organisationen anzusehen. Fließt viel Geld in die Administration und das Sammeln von Spenden ist die Organisation ineffizient und vice versa.

Read More
Anker & Schwerkraft – Problemsorten

Auf ihrem Lebensweg stehen viele Menschen Träumen gegenüber, die absolut unerreichbar scheinen. In manchen Fällen wird das Unerreichbare möglich, in vielen anderen dominiert der unerfüllte Traum den eigenen Lebenslauf.

Wie soll man also auf dem Lebensweg mit solchen Träumen umgehen. Darauf hoffen, dass das Unmögliche wahr wird oder die Träume einfach ignorieren?

Bill Burnett und Dave Evans empfehlen, den Traum zuerst einmal in eine von zwei Kategorien einzuordnen.

Read More
Mikrotargeting - eine Phantasie

Soziale Netzwerke rund um Facebook und Co. standen im Zuge der letzten Jahre immer wieder für ihre Werbepraktiken in der Kritik. Besonders kritisch: Politische Werbung und Mikrotargeting.

Durch soziale Netzwerke wurde es erstmals möglich, Werbebotschaften sehr gezielt auf einzelne Wählergruppen abzustimmen. In der Theorie ist das hoch effektiv – schließlich kann man den Wähler mit genau jenen Botschaften erreichen, die ihn am meisten betreffen.

In Bezug auf die Effektivität scheint das Mikrotargeting also das absolute Gegenteil der gängigen Marketingpraktiken zu sein. Denn in der Regel sind politische Werbekampagnen sehr ineffizient und weisen nur sehr kleine Effekte auf.

Read More
Kinder & moralischer Status

«Der Erziehungsstil von Helikoptereltern ist abzulehnen, weil er Kinder in ihrer gesunden Entwicklung stört und sie daran hindert, eigenständige Menschen zu werden.

Kinder mit gewaltsamen Mitteln zum richtigen Verhalten zu bewegen, ist abzulehnen, weil sich solche Mittel mitunter traumatisierend auf Kinder auswirken und somit auch auf ihr späteres Leben.»

Diese beiden Statements sind in ihrer Grundaussage vollkommen valide. Sowohl gewaltsame Erziehungsmittel als auch der Erziehungsstil von Helikoptereltern sind abzulehnen. Dennoch sind die beiden Statements inakzeptabel.

Read More
Euklid, Taxis und die Sprache

Bevor man die anfangs gestellte Frage beantworten kann, muss man klarstellen, ob man in der euklidischen Geometrie oder der Taxi-Geometrie messen soll.

Und dieses Beispiel dient nur zur harmlosen Illustration eines Phänomens, welches uns im Alltag ständig begleitet. Begriffe sind zu ungenau definiert. Das begünstig beispielsweise Betrüger, die sich die Flexibilität von Begriffen zu ihren Gunsten zurechtbiegen.

Read More
Grokking - Entscheidungsmechanismus

Der Begriff „grok“ stammt ursprünglich aus dem Science-Fiction-Buch „Stranger in a Strange Land“ von Robert Heinlein. Wenn man etwas grokt, versteht man es auf einer sehr tiefgründigen Basis, die über ein rein kognitives Verstehen hinausgeht und eher einer emotionalen Verbindung entspricht. Man wird eins mit der Sache, die man grokt.

Im persönlichen und beruflichen Leben steht man immer wieder vor Kreuzungen mit diffizilen Entscheidungen. Schlussendlich wählt man dann eine Option, die sich aber doch nicht so anfühlt wie erwartet. Wie hätte man sich wohl bei den anderen Optionen gefühlt?

Read More
Metonymie - ein Denkwerkzeug

Ein wichtiger Aspekt des Ideenraums sind Denkwerkzeuge, die das Denken und Kommunizieren erleichtern und verbessern.

Ein derartiges Werkzeug ist das Stilmittel der Metonymie.

Ich wurde auf dieses Stilmittel erstmals durch den Ökonomen Michael Munger aufmerksam, der es in seinem Artikel „After the Virus, Universities Will Survive“ sehr ausführlich verwendet.

Read More
Vergessliche KI-Systeme

In den letzten Jahren gab es auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz einige herausragende Durchbrüche. In vielen Fällen beziehen sich diese Durchbrüche aber auf einzelne Aufgaben. KI-Systeme werden also immer besser darin, spezifische Aufgaben möglichst optimal durchzuführen.

In Bezug auf das Erinnerungsvermögen sind KI-Systeme der tierischen Intelligenz aber oft noch weit unterlegen. Wenn ein KI-System zuerst die Aufgabe A und dann die Aufgabe B lernt, kommt es bei vielen Systemen zu katastrophalem Vergessen. Die Modelle stellen sich also so genau auf die neue Aufgabe B ein, dass sie die alte Aufgabe A nicht mehr durchführen können.

Read More
Vorsorge für existenzielle Risiken

Existenzielle Risiken zählen zu den heikelsten Thematiken unserer Zeit. Heikel vor allem deshalb, weil sie im allgemeinen Bewusstsein nur wenig Rolle spielen, obwohl sie uns alle direkt betreffen.

Für Philosophen wie Nick Bostrom ist diese Tatsache eines der besten Beispiele menschlicher Irrationalität. Denn im Grunde sollten wir einen signifikanten Anteil unserer Ressourcen darin investieren, existenzielle Risiken zu vermeiden – schließlich steht die gesamte Menschheit auf dem Spiel.

Auch effektive Altruisten müssen sich in Anbetracht dieser Überlegungen die Frage stellen, ob eine Spende für die Prävention existenzieller Risiken nicht um einiges effektiver ist als eine Spende für das Entwurmen oder Impfen von Kindern.

Read More
Die Kosten der Geduld

Geduld gilt in vielen Kreisen als eine absolute Tugend. Wer sein Geld langfristig investiert, anstatt es sofort zu konsumieren, wird schlussendlich mehr Wohlstand aufbauen. Wer in der Jugend fleißig für die Zukunft lernt, anstatt den eigenen Leidenschaften zu folgen, wird einen besseren Job bekommen.

Nicht zuletzt ist in diesem Zusammenhang auch der populäre Marshmallow-Test zu erwähnen. Kinder, die auf ein Marshmallow verzichten, um nach einem gewissen Zeitraum zwei Marshmallows zu erhalten, sind im Leben tendenziell erfolgreicher.

Read More
Reiche Altruisten

Die mitunter kontraintuitivste Idee des effektiven Altruisten ist das Maximieren des eigenen Einkommens.

Robert verbringt einen Großteil seiner Lebenszeit damit, das Leid anderer Menschen zu reduzieren.

Option A: Robert arbeitet bei einer Investmentbank und bezieht ein Millionengehalt.

Option B: Robert arbeitet bei einer wohltätigen Organisation und verdient nicht viel mehr, als er zum Leben benötigt.

Read More
Robotermissbrauch & Gruppenzwang

In den kommenden Jahrzehnten werden Roboter ein immer wichtigerer Begleiter des alltäglichen Lebens werden. Ob als Kellner in einem Restaurant, als Postbote oder in der Produktionshalle.

Leider läuft die Zusammenarbeit von Robotern und Menschen nicht immer friedlich ab. So häufen sich die Fälle von Robotermissbrauch, im Zuge dessen Roboter beschädigt oder sogar zerstört werden.

Um in Zukunft ein florierendes Zusammenspiel von Mensch und Maschine zu garantieren, muss man Wege finden, Robotermissbrauch zu minimieren.

Read More
Grenzen des Altruismus

In meinem einführenden Artikel zum effektiven Altruismus habe ich ein paar drastische Vergleiche angeführt. So kann man für den Preis eines Kaffees von Starbucks einige Kinder in Entwicklungsländern entwurmen. Für den Preis neuer Kopfhörer kann man einige Menschen vor dem Erblinden retten.

Rein auf Basis dieser Vergleiche scheint es absolut unmoralisch, irgendwelche Luxusgüter zu konsumieren. Wer sich diese Fakten vor Augen führt, wird unweigerlich zu der Conclusio kommen, dass absoluter Minimalismus die einzige moralisch akzeptable Lebensform ist.

Read More