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BAE Systems plc.

BAE Systems plc. – das Unternehmen & die Aktie

Grafische Kurzanalyse der BAE Systems plc. (WKN: 866131/ ISIN: GB0002634946) - Stand: 05.10.2019

Grafische Kurzanalyse der BAE Systems plc. (WKN: 866131/ ISIN: GB0002634946) - Stand: 05.10.2019

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Die BAE Systems plc. ist eines der führenden Unternehmen in der Rüstungsindustrie welches mit seinen Produkten und Dienstleistungen alle Kriegsbereiche von der Luftfahrt über die Seefahrt bis hin zu Anwendungen für den Einsatz an Land sowie den Cyberspace abdeckt.

Das Unternehmen BAE Systems – ein Überblick

Das Unternehmen ist in über 40 Ländern aktiv und beschäftigt rund 85.800 Mitarbeiter, was es zu einem der größten Rüstungskonzerne macht.

Wichtigste Kunden der BAE Systems plc.

Wichtigste Kunden der BAE Systems plc.

Aktuell sorgen bei dem Unternehmen drei Kunden für mehr als 10% der Gesamtumsätze wobei das US-amerikanische Verteidigungsministerium (USA VM) im letzten Jahr für 31% der Umsätze verantwortlich war, das Verteidigungsministerium des Vereinigten Königreiches (UK VM) für 23% und das von Saudi Arabien (Saudi VM) für 14%.

Seit diesem Jahr hat BAE seine Segmente neu aufgegliedert, es werden aktuell folgende Geschäftsbereiche ausgewiesen:

Elektronische Systeme (ES)

In dieser Sparte befinden sich die Elektronik Aktivitäten des Unternehmens in den USA und dem Vereinigten Königreich. Man versteht darunter alle Aktivitäten die das elektromagnetische Spektrum zur Kommunikation zwischen den eigenen Truppen, Steuerung von Waffen sowie zur Störung und der Spionage von Gegnern nutzen. Konkret produziert das Unternehmen in diesem Segment verschiedenste Sensoren, Steuerungsgeräte für Waffen und Flugzeuge, Kommunikationssysteme sowie auch Technologien zum Anvisieren und Verfolgen von Zielobjekten. 79% der Produkte in diesem Bereich sind für den Luftraum, 4% für die Marine und 17% für den Bodeneinsatz konzipiert, wobei 22% der Produkte an kommerzielle Kunden (vor allem im Flugzeugbereich) verkauft werden.

Plattformen und Dienstleistungen (P&D)

Dieses Segment umfasst Aktivitäten in den USA, der Türkei und Schweden welche mit der Produktion von Kampffahrzeugen, Waffen und Munition sowie Services rund um das Instandhalten von den eigenen Produkten zu tun haben. Zu diesem Segment gehört unter anderem auch die Reparatur und Instandhaltung von Kriegsschiffen. Gut 72% des Umsatzes dieses Bereiches entfallen auf die genannten Dienstleistungen und 28% auf die Produkte. Die Schiffsreparatur, das gesamte Geschäft mit Waffensystemen sowie das Geschäft mit Kampffahrzeugen sorgen jeweils für gut 1/3 des Umsatzes dieses Segmentes. Der Großteil der Geschäfte dieses Segments betreffen die USA, wobei Schweden und die Türkei im Vergleich nur sehr wenig zum Umsatz beitragen.

Luft

In diesem Segment entwickelt, produziert und verkauft das Unternehmen verschiedenste Flugzeuge und Waffen für den Einsatz im Luftkampf. So entwickelt und produziert das Unternehmen, meist in Partnerschaft mit anderen Rüstungsunternehmen Kampfflugzeuge wie das Typhoon Kampfflugzeug, die F-35 Lightning II (für welche das Unternehmen vor allem Systeme und Teile produziert, da der Hauptproduzent Lockheed Martin ist) sowie das vor allem für Trainingszwecke konzipierte HAWK Modell und agiert für all diese Flugzeuge auch als Service-Unternehmen, ist also für die Instandhaltung sowie etwaige Upgrades zuständig. Tatsächlich sorgen die Dienstleistungen für 62% der Umsätze dieser Sparte, die Produkte selbst machen nur 38% aus.

Anteil der verschiedenen Segmente am Gesamtumsatz des Unternehmens

Anteil der verschiedenen Segmente am Gesamtumsatz des Unternehmens

Durch einen 37.5 prozentigen Anteil an dem Unternehmen MBDA ist das Unternehmen außerdem in der Entwicklung und Produktion von Raketen und Raketensystemen aktiv und agiert selbst in der Entwicklung von unbemannten Luftkampfsystemen der nächsten Generation.

Marine

In diesem Segment bietet das Unternehmen verschiedenste militärische U-Boote und komplexe Kriegsschiffe für das Vereinigte Königreich. Dazu produziert und entwickelt der Konzern Torpedos, Radare sowie verschiedenste Schiffsgeschütze. Darüber hinaus umfasst dieses Segment das Geschäft mit Kampffahrzeugen für die britische Armee sowie Dienstleistungen rund um diese Fahrzeuge. Gut 90% der Umsätze dieses Segmentes entfallen auf das Geschäft der Schiffe und nur 10% auf das der Fahrzeuge. Dabei sorgen im Schiffsbereich U-Boote und normale Boote jeweils für 50% der Umsätze.

Cyber

Zu guter Letzt ist der Konzern auch im Cyber-Markt aktiv und unterstützt hier sowohl die USA, das Vereinigte Königreich und andere Regierungen sowie kommerzielle Kunden mit sicheren Cyberlösungen, welche von Systemen zur Kommunikation bis hin zu welchen für die Datenanalyse alles umfassen. Auch werden einige kommerzielle Kunden mit besonders hohen Sicherheitsbedürfnissen mit den Cyber-Systemen des Konzernes versorgt. Gut 62% der Umsätze in diesem Segment kommen von Regierungen sprich staatlichen Kunden, 17% von kommerziellen Kunden und 21% von kommerziellen Kunden im Finanzsektor.

 

Aktien und Kennzahlenanalyse der BAE Systems plc.

Historie von BAE

Unter dem Druck der Zusammenschlüsse großer US-amerikanischer Rüstungskonzerne kamen im Jahre 1999 die zwei großen britischen Rüstungskonzerne British Aerospace (BAe) und Marconi Electronic Systems zusammen, um am 30. November desselben Jahres im Zuge einer 7.7 Milliarden Pfund schweren Fusion zur BAE Systems plc. zu verschmelzen.

Die beiden Unternehmen waren für viele der großen Innovationen im Rüstungs- und Flugbereich des 20. Jahrhunderts zuständig so bspw. für das weltweit erste kommerzielle Strahlflugzeug (Düsenflugzeug) oder auch den weltweit ersten eingesetzten Jet der vertikal bzw. auf sehr kurzen Strecken landen kann.

Hauptaktionäre von BAE

Hauptaktionäre von BAE

Fundamentaldaten des Rüstungskonzernes

Doch das Unternehmen ruhte sich nicht auf den Lorbeeren seiner reichen Historie aus, sondern schaffte es sowohl organisch als auch auf Basis einiger Akquisitionen ein ordentliches Wachstum hinzulegen, sodass der Konzern heute, mit gut 85.800 Mitarbeitern, welche im letzten Jahr einen Umsatz von fast 17 Milliarden britischen Pfund erwirtschafteten, zu den mit Abstand größten Rüstungskonzernen der Welt gehört.

Doch genau diese Größe sieht man dem Konzern auch in seinen Zahlen an, wenn es um das Wachstum geht. So lag das durchschnittliche jährliche Umsatzwachstum der letzten 5 Jahre bei etwas mehr als 2%, was einer realen Stagnierung gleichkommt. In den letzten beiden Jahren war das Wachstum sogar leicht negativ.

Dabei kann auch die Rentabilität bei dem Unternehmen nicht mehr überzeugen, wobei die Gesamtkapitalrentabilität von 4% wohl nicht einmal wirklich die Kapitalkosten deckt und damit für mich schon fast einen Dealbreaker darstellt.

Dazu kommt eine sehr schwache finanzielle Aufstellung wobei ich das Interest Coverage von unter 5 für sehr grenzwertig halte.

Lediglich die operative Marge ist mit gut 9.5% ordentlich und auch die Ausschüttungspolitik zeugt mit einem Pay-Out-Ratio von 71% zumindest davon, dass das Unternehmen weiß, dass der Gewinn bei den Aktionären besser aufgehoben ist, als im Unternehmen selbst. Allerdings bleibt dem Unternehmen auch an dieser Stelle meine Kritik nicht erspart, die aber sehr viele große Konzerne mit historisch gewachsener Dividendenpolitik betrifft. Das Unternehmen hat so in den letzten Jahren die Dividende Jahr für Jahr erhöht unabhängig davon, ob der Umsatz und Gewinn gestiegen oder gefallen ist.

Aktienchart der BAE Systems plc.

Aktienchart der BAE Systems plc.

Wieso ich das kritisch sehe? Weil die Dividende eine Gewinnausschüttung sein soll, und kein Bonus, den man Aktionären bieten muss, um den Aktienkurs hoch zu halten. Von dieser Wahrnehmung der Dividende als Bonus zeugt aber jede Dividendenpolitik, die eine Erhöhung der Dividende unabhängig vom Geschäftsverlauf vorsieht.

Was ich sinnvoll finde? Ein halbwegs konstantes Pay-Out-Ratio, durch welches die Dividende als Gewinnausschüttung auch mit dem Gewinn schwankt.

Fazit – BUY oder SELL

Alles in allem also ein meines Erachtens nach fundamental völlig unattraktiver Konzern, den ich mir auch bei einer niedrigeren Preissetzung auf keinen Fall genauer ansehen würde, da die Opportunitätskosten einfach zu hoch sind.

Quellen:

URL: https://investors.baesystems.com/financial-information/five-year-summary. (Zugriff: 05.10.2019)

Als Download: https://investors.baesystems.com/~/media/Files/B/Bae-Systems-Investor-Relations-V3/PDFs/results-and-reports/results/2018/annual-report-2018.pdf. (Zugriff: 05.10.2019)

Als Download: https://investors.baesystems.com/~/media/Files/B/Bae-Systems-Investor-Relations-V3/PDFs/results-and-reports/results/2017/annual-report-2017.pdf. (Zugriff: 05.10.2019)

Als Download: https://investors.baesystems.com/~/media/Files/B/Bae-Systems-Investor-Relations-V3/Annual%20Reports/annual-report-2015-22032016.pdf. (Zugriff: 05.10.2019)